Spielbericht: SV Eichede - 1. FC Kaiserslautern 0:4

Gelungener Pokal-Auftakt

Gelungener Pokal-Auftakt


Pflichtaufgabe erfüllt: Der FCK ist mit einem 4:0-Sieg bei den Amateurfußballern aus Eichede in die nächste Pokal-Runde eingezogen. Zu wünschen übrig ließen nur die Chancenauswertung und das Wetter.

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Hamburger Schietwetter in Lübeck: Rein wettermäßig hatte sich manch einer den Pokalauftakt mitten im August sicher anders vorgestellt, aber was will man machen. So musste der Strandbesuch vor dem Spiel eben ausfallen, stattdessen wurde die Lübecker Altstadt von den Fans des 1. FC Kaiserslautern geentert und später gemütlich zum Stadion an der Lohmühle marschiert. Dort trug der Oberligist SV Eichede, ein Dorfverein aus dem 25 Kilometer entfernten Örtchen Steinburg, sein Erstrundenmatch gegen die Roten Teufel aus.

Europa-Träume im Stadion an der Lohmühle

In dem 1924 erbauten Stadion des VfB Lübeck fanden sich insgesamt 4.039 Zuschauer ein, darunter gut 1.000 trotz der grauen Wolken gut gelaunte FCK-Fans: "Wir haben Fritz-Walter-Wetter!" Im Gästeblock hatte die "Frenetic Youth" eine kleine, aber feine Choreo organisiert, mit der die Fans per Spruchband, weißen Schals und roten Folienbahnen ihre Pokal-Sehnsucht ausdrückten: "Ob Teplice, Alaves oder Doria … Der Betze muss nach Europa!" Insgesamt legten die mitgereisten Schlachtenbummler einen ordentlichen Auftritt hin, mit immer wieder lautstarken Phasen aus den Kehlen und einer umfangreichen Beflaggung an den Zäunen. Auch die gegnerischen Fans "vom Dorf" - Eichede ist mit 848 Einwohnern der kleinste Ort im diesjährigen DFB-Pokal - hatten einige Zaunfahnen nach Lübeck mitgebracht, blieben ansonsten aber eher unauffällig und spannten auf der Hintertortribüne ihre Regenschirme auf.

Aus sportlicher Sicht wollte sich FCK-Trainer Norbert Meier auf keine Experimente einlassen und schickte gegen den Oberligisten seine Bestbesetzung auf den Platz. Und das war auch gut so, denn Eichede bewies einen großen Kampfgeist, während die Roten Teufel durchaus noch einige Problemchen durchblicken ließen. Als Mitte der ersten Halbzeit der Eicheder Torwart mehrere Glanzparaden ablieferte und das Heimteam sogar einige Male in der gegnerischen Hälfte auftauchte, war im Stadion die klassische Pokal-Atmosphäre zu spüren: David gegen Goliath. Ein ums andere Mal ging ein Raunen durchs Publikum, wenn die Feierabendfußballer eine gelungene Aktion zeigten.

Trotz sichtbarer Schwächen: Standesgemäßer Sieg für den FCK

Aber unter dem Strich ließ der FCK dann doch nichts anbrennen und erledigte seine Pflichtaufgabe standesgemäß: Das 1:0 stocherte Osayamen Osawe über die Linie, nachdem zuvor Benjamin Kessel und Robin Koch gescheitert waren (17.). Baris Atik ließ per schönem Kopfball noch vor der Pause die Vorentscheidung folgen (40.), ehe erneut Osawe per Kopf das endgültige Aus der Amateure besiegelte (69.). Dem eingewechselten Christoph Moritz war es schließlich vorbehalten, mit einem Fernschuss für den standesgemäßen 4:0-Sieg des FCK zu sorgen (85.). Eigentlich hätte der Sieg noch höher ausfallen müssen, doch Eichede-Keeper Julian Barkmann machte wohl das Spiel seines Lebens und die Roten Teufel gingen zu fahrlässig mit ihren Chancen um. Aber egal - die nächste Runde ist gebucht.

Und was singt man dann als mitgereister Fan? Na klar: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!" Ob ganz ernst gemeint oder nicht, in Lübeck stand für die Fans der Roten Teufel einfach mal die gute Laune im Mittelpunkt. Das honorierten auch die Spieler, die auf Initiative von Benjamin Kessel und Daniel Halfar erneut vor Kurve zum Abklatschen kamen, und - nicht zu vergessen - den ersten Pflichtspielsieg der neuen Saison abhaken durften. Nun hofft ganz Kaiserslautern auf ein gutes Los in der zweiten Runde.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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