Vorbericht: Dynamo Dresden - 1. FC Kaiserslautern

Dagegen halten im Hexenkessel

Dagegen halten im Hexenkessel


In Dresden erwartet den FCK eine stimmgewaltige Kulisse, doch die Chancen auf den zweiten Auswärtssieg der Saison stehen nicht schlecht. Denn auf dem heimischen Rasen hat Dynamo weniger zu bieten als auf den Rängen.

Mit ihrem Krawall-Image schrecken die SGD-Anhänger zwar immer noch viele gegnerische Fans ab, aber ungeachtet dessen muss man ihnen zugestehen: Im Dynamo-Stadion kann man zurzeit mit die beste Atmosphäre in Fußball-Deutschland erleben – und als Gästefan voll motiviert dagegen halten. Hinzu kommen eine ordentliche FCK-Bilanz (drei Siege in sechs Gastspielen) und eine sehenswerte Kulturstadt, so dass man getrost sagen kann: Dresden ist eine Reise wert!

Und was muss man aus sportlicher Sicht vor dem 23. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Nach der eigentlich wenig überraschenden 0:2-Pleite bei Tabellenführer Stuttgart wird beim 1. FC Kaiserslautern plötzlich wieder über den Abstiegskampf gesprochen. Der Vorsprung auf die rote Zone beträgt zwar noch beruhigende sieben Punkte, doch ein Sieg in Dresden wäre nicht nur für die Nerven Gold wert.

In personeller Hinsicht hat FCK-Trainer Norbert Meier schon eine von drei offenen Fragen beantwortet: Obwohl Robin Koch ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, wird wieder Tim Heubach zusammen mit Ewerton die Innenverteidigung bilden. Ein kleines Fragezeichen gibt es noch auf der Doppel-Sechs, wo Patrick Ziegler den Platz von Marlon Frey beansprucht. Und besonders kniffelig wird die Besetzung des Angriffs: Jacques Zoua fällt aus, für ihn beginnt entweder der in Stuttgart schwächelnde Osayamen Osawe oder Edeljoker Robert Glatzel – oder beide zusammen, falls der kränkelnde Kacper Przybylko sich noch abmelden sollte.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Ebenso wie der FCK hat Dynamo Dresden in der Rückrunde bislang sieben Punkte gesammelt, dabei aber die vermeintlich leichteren Gegner gehabt. So setzte es beispielsweise beim damaligen Tabellenletzten St. Pauli eine 0:2-Niederlage, während am vergangenen Wochenende beim neuen Schlusslicht Aue ein zumindest 45 Minuten lang sehr souveräner 4:1-Sieg (Halbzeitstand: 4:0) gelang.

Bester Torschütze der Dresdner, bei denen der einstige FCK-U23-Spieler Giuliano Modica in der Abwehrkette aufläuft, ist Mittelstürmer Stefan Kutschke mit bislang neun Saisontreffern. Der zweitgefährlichste Mann, Akaki Gogia (sieben Treffer), fällt verletzt ebenso aus wie der gelbgesperrte Kapitän Marco Hartmann.

Übrigens ist die Heimbilanz von Dynamo gar nicht so gut, wie man es angesichts des vielzitierten "Hexenkessels" vielleicht erwarten könnte: In elf Saisonspielen zuhause gab es erst vier Siege (Platz 11 der Heimtabelle), die gute Gesamtbilanz des Aufsteigers resultiert vor allem aus der Auswärtsstärke (Platz 2).

Frühere Duelle

Die Partie aus der Hinrunde könnte als Lehrbeispiel dafür dienen, wie man Dresden knacken kann: Ein "flaches 4-4-2" und die Torschützen Jacques Zoua (2) und Osayamen Osawe sorgten im September für einen ungefährdeten 3:0-Sieg der Roten Teufel, die zuvor als Tabellenletzter mit dem Rücken zur Wand standen.

Fan-Infos

Am Freitagabend werden rund 30.000 Zuschauer und somit ein fast ausverkauftes Haus erwartet. Sichtbare Lücken wird es wohl nur im Gästebereich geben, wo aber trotz der ungünstigen Terminierung auch über 1.000 FCK-Fans erwartet werden. Ein größerer Teil davon reist im Westkurve-Buskonvoi an, während andere gleich noch ein Touri-Wochenende in "Elbflorenz" dranhängen.

Im Dynamo-Stadion greift schon seit längerem ein gut funktionierendes Sicherheitskonzept, das auch den Gästefans einen entspannten Besuch des Auswärtsspiels ermöglicht. Im Stadtgebiet hingegen werden FCK-Fans weiterhin darum gebeten, sich "möglichst neutral gekleidet zu bewegen, um potentiellen Konflikten aus dem Weg zu gehen".

O-Töne

FCK-Trainer Norbert Meier gibt sich trotz der Lautrer Auswärtsschwäche (erst ein Sieg) kämpferisch: "Unser Ziel ist immer, drei Punkte mitzunehmen. Da dürfen und wollen wir uns auch nicht von irgendwelchen Bilanzen beeindrucken lassen."

SGD-Coach Uwe Neuhaus fordert indes Wiedergutmachung für die Pleite im Hinspiel: "Wer daran denkt, der weiß, dass wir da noch was im Hinterkopf haben."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Voraussichtliche Aufstellungen

Dynamo Dresden: Schwäbe - Kreuzer, Modica, Müller, Heise - Hauptmann, Lambertz, Aosman - Berko, Stefaniak - Kutschke

Es fehlen: Ballas (Schulterverletzung), Gogia (Bänderriss), Hartmann (Gelb-Sperre), Wachs (Aufbautraining)

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Gaus, Heubach, Ewerton, Mwene - Moritz, Frey (Ziegler) - Kerk, Halfar, Przybylko - Glatzel (Osawe)

Es fehlen: Görtler (Knieverletzung), Mujdza (Knieverletzung), Zoua (muskuläre Probleme), evtl. Przybylko (grippaler Infekt)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Kommentare 124 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken