Spielbericht: Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern 2:1

Ein Rückfall in alte Zeiten

Ein Rückfall in alte Zeiten


Erste Saisonniederlage: Es hat den 1. FC Kaiserslautern erwischt. Am 3. Spieltag zogen die Roten Teufel bei der SpVgg Fürth den Kürzeren und mussten sich mit 1:2 geschlagen geben. Die Meinungen über die Partie gehen auseinander.

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„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Im zweiten Durchgang waren wir drückend überlegen, genau in dieser Drangphase fällt leider Gottes das 2:1“, lautete die erste Analyse von FCK-Trainer Franco Foda nach der Niederlage in Fürth. Viele Fans sahen das Montagsspiel im Sportpark Ronhof etwas anders - und fürchten einen Rückfall in alte Zeiten.

Die ersten Überraschungen gab es schon vor dem Anpfiff: Torjäger Simon Zoller musste dem Ex-Fürther Olivier Occean weichen, im zentralen Mittelfeld ersetzte Abräumer Ariel Borysiuk den kreativen Alexander Ring. Die daraus resultierende Frage, wer denn nun die Stürmer mit klugen Pässen füttern sollte, blieb während der 90 Minuten unbeantwortet. Nein, sie wurde sogar noch verstärkt: Weil auch die Außenspieler Karim Matmour und Marcel Gaus einen schlechten Tag erwischten, kam aus dem kompletten Mittelfeld viel zu wenig, es fehlte die Verbindung zwischen hinten und vorne. Ein Spiegelbild der Probleme aus der vergangenen Saison.

Das Spitzenspiel in Fürth - beide Teams waren mit zwei Siegen in die Saison gestartet - begann kampfbetont, aber ohne viele Chancen. So war es eine Standardsituation, die zum ersten Torjubel führte: Einmal mehr war es Mo Idrissou, der sich nach oben schraubte und einen Eckball von Matmour gegen alle Verteidiger in die Maschen drückte (32.). Riesiger Jubel beim mitgereisten FCK-Anhang, während Idrissou ohne ersichtlichen Grund die Fürther Fankurve provozierte. Die Strafe folgte drei Minuten später, als Jan Simunek die Abseitsfalle aufhob und Goran Sukalo so das 1:1 ermöglichte (35.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Auch im zweiten Abschnitt war der FCK nicht drückend überlegen, sondern hatte trotz mehr Spielanteilen weiter mit seinen Problemen im Mittelfeld zu kämpfen. Das Spiel blieb intensiv, aber wie ein Vergleich zweier Aufstiegsfavoriten sah das noch nicht aus. Franco Foda verzichtete zunächst auf Wechsel, was sich später rächen sollte. Während Fürth schon in der Anfangsphase seine Mannschaft umstellen musste, weil Nikola Djurdjic mit Kreuzbandriss vom Platz getragen wurde (für ihn kam der spätere Matchwinner Ognjen Mudrinski), vertraute der FCK-Trainer lange auf seine Startformation. Dabei war eigentlich längst klar, dass Knipser Zoller für den weitgehend harmlosen Occean aufs Feld gehört hätte und im Mittelfeld der gelb-belastete Borysiuk durch einen Kreativspieler ersetzt werden musste. Leider folgten diese Wechsel erst nach dem Rückstand: Mudrinski besorgte freistehend nach einem Eckball das 2:1 für Fürth (79.), kurz darauf kamen Zoller und Kevin Stöger beim FCK aufs Feld. Aber es war zu spät, das Spiel war verloren, die Roten Teufel hatten die Führung aus der Hand gegeben.

Nein, eine Niederlage in Fürth ist kein Beinbruch. Aber es müssen die richtigen Lehren daraus gezogen und die Fehler abgestellt werden - ein monatelanges Rumgeeiere wie in der vergangenen Saison kann sich der FCK nicht noch einmal leisten!

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Ränge: Gut 1.500 Schlachtenbummler aus der Pfalz hatten sich unter die 14.030 Zuschauer im nach dem Bundesligaaufstieg modernisierten Ronhof gemischt. Vor dem Gästeblock prangte groß das Motto des Tages, das nicht nur wegen der ersten Saisonniederlage voll ins Schwarze traf: „We don't like mondays“! Die Stimmung bei den FCK-Fans war phasenweise gut, passte sich im Verlauf des Abends aber dem Spiel an und wurde zum Ende hin schwächer. Die Fürther indes probierten sich an einem Dauersupport mit komplizierten Trommelrhythmen. Nach dem Spiel enterte in der Heimkurve Keeper Wolfgang Hesl mit dem Megaphon den Zaun, während die FCK-Spieler mit einem aufmunternden „Olé Rot-Weiß“ verabschiedet wurden. Schöne Aktion am Rande: In beiden Kurven gab es Spruchbänder für den Erhalt traditioneller Stadionnamen, „Für immer Sportpark Ronhof“ (Gästeblock) und „Für immer Fritz-Walter-Stadion“ (Heimkurve) lauteten die Slogans.

Für den FCK geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen den punktgleichen FC Erzgebirge Aue weiter. In der ersten Vorschau gibt es dazu nicht viel mehr zu sagen als: Ein überzeugender Sieg muss her, damit Fürth vergessen werden kann!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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