Spielbericht: 1.FC Kaiserslautern - Bayer Leverkusen 0:0

1.FC Kaiserslautern - Bayer Leverkusen 0:0

An diesem Sonntag abend war der kommende Vizemeister zu Gast auf dem Betzenberg, 2.500 Fans begleiteten den ewigen Zweiten Bayer Leverkusen. Insgesamt waren 38.500 Zuschauer im Stadion, immerhin. Lediglich auf der Osttribüne, die sich derzeit im Umbau befindet und ohne Dach präsentiert, waren zahlreiche Lücken auf den Sitzplätzen. Der Bau-Fortschritt der imposanten neuen Tribüne ist aber deutlich zu erkennen, sie soll zur Rückrunde fertiggestellt sein.
Zu Spielbeginn zeigten die Fans im Gästeblock einige Doppelhalter, blieben ansonsten aber eher blass. In der Westkurve gab es, insbesondere in Block 7 und 8, ebenfalls u.a. Doppelhalter und Schwenkfahnen. Erwähnen sollte man auch noch das RPR-Stadionradio, das auf dem Wege der Besserung zu sein scheint. Bei einigen Einspielungen scheint es so, als ob man die Lautstärke endlich etwas verringert hätte und auch die Song-Auswahl ("Westkurv' Song", "Bayern") besserte sich in den letzten Spielen. So darf sich mittlerweile auch jeder Fanclub bei Heimspielen ein Lied aussuchen.
Auf dem grünen Rasen begannen die Roten Teufel dann recht ansprechend gegen den bisherigen Tabellenführer. Nach 10 Minuten flachte das Spiel dann aber etwas ab, es war zwar kein Fehlpassfestival oder ähnliches, aber dennoch gab es in der 1.Halbzeit fast keine nennenswerte Torchance. Dies mag auch daran gelegen haben, dass Erik Gerets mit Miro Klose mal wieder nur einen einzigen Stürmer aufgeboten hatte, ganz klar zu wenig für ein Heimspiel. Das verstehen wohl nur die wenigsten FCK-Fans. Am bemerkenswertesten war noch die folgende Szene: Lucio, seitdem er vor zweieinhalb Jahren Georg Koch umgetreten hatte ohnehin spezieller Liebling der Westkurve, blieb nach einem Zweikampf auf Höhe der Mittellinie liegen. Die Leverkusener setzten ihren Angriff jedoch fort und forderten erst nach ihrem Ballverlust, dass der Ball doch ins Aus gespielt werden solle. Mitten im Konter musste der sichtbar verärgerte Flügelflitzer Dominguez dann auf Anordnung von Kapitän Klose den Ball ins Aus spielen. Von der Westkurve folgte ein gellendes Pfeifkonzert und minutenlange "Scheiss Leverkusen"-Gesänge: Unvergessen ist nach wie vor der Abstieg 1996, als die Leverkusener einen ebenso ins Aus gespielten Ball nicht mehr an den FCK zurückspielten und mit dem folgenden Tor den Lautrer Abstieg besiegelten. Für jede Mannschaft kann man in einer solchen Situation den Ball ins Aus spielen, aber nie mehr für Leverkusen!! "Ihr werdet NIE Deutscher Meister!"
In der 2.Halbzeit entwickelte sich dann ein besseres Spiel, die erste grosse Chance hatten die Gäste, ihre einzige: Ponte schlenzte den Ball freistehend an Tim Wiese vorbei und der Ball kullerte Richtung Tor, die Leverkusener Fans jubelten schon kollektiv - Innenpfosten! Fortan war dann aber der FCK am Drücker und hatte mehrere gute Chancen. Leider wurde aus den Chancen von Hristov, Anfang, Dominguez und Co. kein Kapital geschlagen, ein Sieg gegen den ehemaligen Tabellenführer wäre nach guter Leistung nicht unverdient gewesen. Jedoch brachten auch die Einwechslungen von Timm und Altintop nichts mehr, so dass auch das einstmals gefürchtete Betze-Powerplay in der Schlussphase mal wieder ausblieb.
Die Stimmung war trotz der Nullnummer zeitweise richtig gut, in anderen Momenten herrschte aber auch leider eine ziemliche Stille in der Westkurve. Die Roten Teufel dümpeln nun weiterhin auf Platz 12 herum, nächste Woche steht das Gastspiel beim Schlusslicht Hansa Rostock an. Ein Gegner, bei dem man sich nicht vorher schon mit einem Unentschieden zufrieden geben sollte...

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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