Neues vom Betzenberg

Sippel übt Kritik: "Das hat mir sehr wehgetan"

In der heutigen Ausgabe der "Sport Bild" äußert sich Ex-FCK-Torhüter Tobias Sippel zu seinem viel diskutierten Abgang aus der Pfalz und zur allgemeinen Situation beim 1. FC Kaiserslautern. Sippel, der 17 Jahre für die Roten Teufel gespielt hatte, spart dabei vor allem nicht mit Kritik an den FCK-Verantwortlichen. Wir haben seine wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Tobias Sippel über ...

… das Zukunftskonzept des FCK: "Noch am letzten Spieltag hieß es, man wolle diesen Weg mit jungen Spielern weiter beschreiten. Jetzt, gute vier Wochen später werden Lauterer Jungs wie Willi Orban oder Dominique Heintz – beide U21-Nationalspieler – für relativ wenig Geld abgegeben. Auf der anderen Seite wird an der Verpflichtung von Daniel Halfar, ein guter Spieler, mit dem ich befreundet bin, der aber älter ist als ich, gearbeitet. Wie willst du das den Fans und vor allem Dingen auch den Spielern, die noch da sind, vermitteln? Dieses Verhalten kann ich nicht verstehen. Trotzdem hoffe ich, dass wir in der nächsten Saison die Kurve kriegen."

… die Gespräche in der Winterpause: "Im Januar hat mir Markus Schupp zwischen zwei Trainingseinheiten mitgeteilt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. (…) Diese Mitteilung traf mich völlig unvorbereitet und überraschend, weil ich am Vortag noch mehrere Stunden mit Stefan Kuntz Golf spielen war. Da hatten wir ausgemacht, dass wir uns nach der Rückkehr aus dem Trainingslager wegen meines neuen Vertrages zusammensetzen."

… die Konkurrenz auf der Torwartposition und die Kommunikation des Vereins: "Im Profifußball entscheidet das Leistungsprinzip, und der Bessere soll spielen. Das habe ich immer akzeptiert. Stattdessen hat man von Vereinsseite den Versuch unternommen, mich in der Öffentlichkeit etwa so dazustellen: 'Der ist zu alt. Den brauchen wir nicht mehr. Der soll sich etwas Neues suchen.' Gerade diese leicht zu durchschauenden Versuche, mich bei den Fans in Misskredit zu bringen, haben mir sehr wehgetan. In diesem Moment habe ich für mich entschieden: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Als der Klub im April nochmals ein Gespräch führen wollte, habe ich dies abgelehnt. Auch ich habe meinen Stolz."

... das vorentscheidende Heimspiel gegen St. Pauli: "Ich hatte in der Vorwoche verletzungsfrei trainiert. Trotzdem musste Marius Müller mit der Begründung spielen, man wolle mal sehen, wie der Junge in dieser harten Phase mit dem Druck umgeht. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Entscheidung nicht von unserem Cheftrainer alleine getroffen wurde. Ob man sich für diesen "Stresstest" unbedingt das entscheidende Spiel um den Aufstieg aussuchen musste? Das hätte man alles anders lösen können, und am Ende haben wir leider die Quittung bekommen."

… eine mögliche Rückkehr zum FCK: "Ich denke, dass ich eines Tages nach Lautern zurückkehren werde. Ich bin mit 27 im besten Torwart-Alter und gehe davon aus, dass dann nicht mehr die Personen in der Vereinsführung Verantwortung tragen, die jetzt am Ruder sind."

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- "Enttäuschend und traurig": Sippel kritisiert FCK (DPA)

Kommentare 156 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken