Neues vom Betzenberg

Harry Koch: Wie wird man Liebling der Fans?

Harry Koch arbeitet heute erfolgreich als Gesundheitsmanager, mit einer Rückkehr in den Fußball liebäugelt er gleichwohl. Seine langen Haare sind ab. Auch der Schnurrbart. Ansonsten ist Harry Koch immer noch Harry Koch. Eine Legende in Lautern, so beliebt wie kein anderer. Zu seiner Zeit hat das ganze Stadion seinen Namen gerufen, die "Harry-Harry"-Chöre sind unvergessen. Der Verteidiger hat das 3000. Bundesligator für Kaiserslautern erzielt, auch das erste im neuen Jahrtausend. Die Fans haben ihn dafür gefeiert, geliebt haben sie ihn für etwas anderes. Über das Phänomen Fanliebling spricht Koch im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke.

DFB.de: Herr Koch, Sie müssen es wissen: Wie wird man zum Liebling der Fans?

Harry Koch: Zwischen mir und Lautern hat es einfach gleich gepasst. Ich hatte damals auch ein Angebot aus meiner Heimat Nürnberg, Interesse gab es zudem vom FC St. Pauli. Aber als ich mich dann näher mit dem FCK befasst habe, war mir schnell klar, dass ich als Arbeiter, als Kämpfer gut auf den Betzenberg passen würde. Für mich war die Konstellation auch deswegen günstig, weil Trainer Friedel Rausch mir von Beginn an das Vertrauen gegeben hat. Ich war sofort Stammspieler und habe das gemacht, was ich kann: ehrliche Arbeit abliefern, von der ersten bis zur letzten Minute. Das kam gut an bei den Fans in der Pfalz. Und daraus ist nach und nach eine sehr enge Verbindung gewachsen.

DFB.de: Sie waren aber nicht der einzige, der damals in Lautern ehrliche Arbeit abgeliefert hat. Und doch war niemand so beliebt wie Sie. Irgendetwas müssen Sie gehabt haben, was über das Rennen und Kämpfen hinausgeht.

Koch: Das stimmt schon, aber was genau das war, kann auch ich nicht so richtig sagen. Es hat bestimmt eine Rolle gespielt, dass ich mich immer gestellt und die Nähe zu den Fans gesucht habe. Auch wenn wir mal ein Spiel verloren hatten, habe ich mich nie versteckt und bin immer mit den Fans in Dialog getreten. Auch ansonsten habe ich mich mit meiner Familie nie abgeschirmt. Wir sind in Kaiserslautern wie jeder andere auch durch die Stadt gebummelt, sind Kaffee trinken gegangen. Dabei war ich für die Fans immer ansprechbar. Ich kann mir vorstellen, dass sie dies als etwas Besonderes empfunden haben. Ich habe ihnen immer gerne zugehört und mich mit ihnen ausgetauscht. Wir waren auch oft zu Fanveranstaltungen geladen, ich habe das nie als Pflicht empfunden. Mir hat es Spaß gemacht, mit den Menschen zu kommunizieren, die uns am Wochenende im Stadion unterstützen.

(...)

Quelle und kompletter Text: DFB

Kommentare 16 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken