Neues vom Betzenberg

Horst Eckel zum 80.: Den FCK im Herzen

Horst Eckel ist ein im wahrsten Sinne des Wortes ein Teufelskerl. In 214 Spielen für den FCK erzielte er von 1949 bis 1960 für die Pfälzer 64 Tore und war maßgeblich am Sieg im WM-Endspiel 1954 beteiligt. Neben Fritz Walter war er der einzige deutsche Spieler, der alle Spiele im Turnier komplett absolvierte. Noch heute ist Horst Eckel in Sachen Fußball für den guten Zweck unterwegs. Anlässlich seines 80. Geburtstages am 8. Februar sprach INSiDER mit dem Weltmeister.

INSiDER: Herr Eckel, läuft der „Windhund“ heutzutage immer noch?

Horst Eckel: Momentan nicht, ich hatte Probleme mit dem Knie und wurde vor einem Jahr operiert. Ich dürfte zwar wieder Sport treiben, habe aber noch nicht damit angefangen. Ich merke aber, dass mir etwas fehlt. Ich werde mir eine meiner Sportarten raussuchen und mich darauf konzentrieren. Neben Fußball spielte ich auch Tischtennis und Tennis, habe regelmäßig Waldläufe absolviert. Aber ich merke jetzt, ohne Sport geht es nicht. Mein ganzes Leben war ich in Bewegung. Das beeinflusst den ganzen Körper, wenn der Sport fehlt.

INSiDER: Sie haben erst mit 47 Jahren mit Tennis angefangen, das muss die Zeit von Bjorn Borg gewesen sein, als in Deutschland immer mehr Tennisplätze entstanden.

Eckel: Ja, das kommt ungefähr hin. Ich hatte zu der Zeit ja immer noch Fußball gespielt und Tischtennis. Als ich mit Tennis anfing, konnte ich nicht mehr damit aufhören. Ich spielte in Bruchmühlbach in der Mannschaft. Wir haben ganz unten angefangen und sind immer höher gestiegen in hohe Klassen. Ich habe immer auf Sieg gespielt. Alles andere wäre nichts für mich gewesen.

INSiDER: Sie mögen es auch nicht, bei Promispielen ausgewechselt zu werden?

Eckel: Nein, ganz und gar nicht. Solange ich mich wohlgefühlt habe, wollte ich selbstverständlich spielen.

INSiDER: Ihr Vorbild und Freund Fritz Walter ist nun schon 10 Jahre tot. Was hat sich für Sie seither verändert?

Eckel: Wir hatten ein Vater-Sohn-Verhältnis. Wobei der Begriff nicht von mir, sondern von Fritz stammt. Wir verstanden uns vom ersten Augenblick an. Ich war 17, als ich zum FCK kam. Sie kennen das, wenn man sich in die Augen blickt und vom ersten Augenblick an weiß, dass man gut miteinander zurecht kommt. Wir brauchten uns gegenseitig. Fritz brauchte jemand, der die weiten Wege läuft und ich konnte von ihm so viel lernen. Ohne Fritz wäre alles so schnell nicht passiert. Er brachte mich in die Nationalmannschaft, ohne ihn wäre ich nicht Weltmeister.
Da war viel Glück dabei, dass ich entdeckt wurde. Mit 15 spielte ich hier in der ersten Mannschaft und wurde dann vom FCK gesichtet.
Den Tod von Fritz habe ich bis heute nicht ganz realisiert. Aber irgendwann muss man auch alleine zurechtkommen. Ich mache die Dinge weiter, die Fritz Walter angefangen hat. Ich bin in der Fritz-Walter-Stiftung und der Sepp-Herberger-Stiftung aktiv und führe sein Werk fort. Mit ihm ging ich damals zum ersten Mal in ein Gefängnis Sträflinge besuchen.

(...)

Quelle und kompletter Text: Magazin Insider

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