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"Selbst in der Hand": FCK weiter von Rettung überzeugt


Der 1. FC Kaiserslautern bleibt trotz des fehlerbehafteten 1:3 bei Hertha BSC optimistisch, was den Klassenerhalt angeht. Nach dem Spiel äußerte sich Trainer Funkel zu lauten Tönen in der Kabine, zum morgigen Duell der Konkurrenten - und zu seiner Zukunft.

Funkel hat die Entscheidung über seine Zukunft getroffen

"Der Sieg für Hertha war sehr verdient. Wir haben nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Wenn man dann darüber hinaus bei allen drei Toren individuelle Fehler macht, kann man gegen eine solche Mannschaft nicht gewinnen", resümierte FCK-Trainer Friedhelm Funkel und schaute wie alle Roten Teufel bereits voraus auf den letzten Spieltag am kommenden Sonntag.

"Für uns gilt es jetzt, die Kräfte zu bündeln für das letzte Heimspiel gegen Braunschweig. Ich habe es von Anfang an gesagt, dass es bis zum letzten Spieltag gehen wird und ich glaube, ich habe wieder Recht. Dann werden wir auch die Klasse halten, davon bin ich fest überzeugt. Und dann werden sich beide Mannschaften vielleicht ohne die beiden, die jetzt hier oben sitzen, wiedersehen", ergänzte Funkel mit Blick auf seinen Berliner Kollegen Pal Dardai, der die Hertha nur noch bis zum Saisonende trainieren darf. Auf Nachfrage dazu sagte der 70-Jährige nach der Pressekonferenz, dass er für sich persönlich die Entscheidung über eine mögliche weitere Saison beim FCK getroffen habe, diese aber noch nicht öffentlich bekanntgeben möchte.

Funkel: "Das erste Mal in der Kabine laut geworden"

Richtig sauer wurde der Lautrer Trainer beim Gegentor zum zwischenzeitlichen 1:2 unmittelbar vor der Pause. Zudem erklärte er, warum die Mannschaft nach dem Seitenwechsel nicht etwa alles auf eine Karte gesetzt habe: "Das Tor vor der Halbzeit darf einfach nicht passieren, das ist sehr ärgerlich. Da bin ich das erste Mal laut in der Kabine geworden. Da haben wir mit zwei, drei Leuten einfach geschlafen. Ich habe vorher schon reingerufen: Ball halten, gleich ist Pause. Da darf das einfach nicht passieren. Wir haben uns dann vorgenommen, die zweite Halbzeit ruhig weiterzuspielen und je länger das Spiel dauert, auch das Risiko zu erhöhen. Wir mussten immer auf die Tore aufpassen, denn die Tordifferenz kann ganz entscheidend sein."

Durch die eigene Niederlage haben die Lautrer es verpasst, den Klassenerhalt vorzeitig aus eigener Kraft perfekt zu machen. Durch das zeitgleiche 1:2 von Rostock auf Schalke ist zumindest der direkte Abstieg aber nun auch rechnerisch ausgeschlossen. Sollte zudem Wehen Wiesbaden am Sonntag in Braunschweig verlieren, wären die Roten Teufel sicher gerettet. Ansonsten bleibt eben noch das Heimspiel am letzten Spieltag gegen Braunschweig. Für dieses hätte der FCK nach jetzigem Stand das bessere Torverhältnis mit -10 gegenüber den morgigen Gegnern Wehen und Braunschweig (beide -12).

Zimmer: "Nicht den Teufel an die Wand malen"

"Das Schalker Ergebnis ist das einzig Positive. Wir haben uns vorgenommen, hier zu gewinnen, um das, was wir uns die letzten Wochen erarbeitet haben, zu vergolden. Das hat nicht geklappt, weil wir zu viele einfache Fehler gemacht haben, die dann auch bestraft wurden. Aber wir haben es immer noch selbst in der Hand im Heimspiel. Da müssen wir jetzt nicht den Teufel an die Wand malen", sagte Kapitän Jean Zimmer.

Vor 67.144 Zuschauern im Olympiastadion gingen vor allem den Treffern zum 1:2 und 1:3 schwere Patzer der Gäste voraus. "Wir haben den Gegner ein paar Mal eingeladen und das wird überall bestraft. Da müssen wir einfach wacher sein. Das zweite Gegentor ist die letzte Aktion vor der Pause, da müssen wir konzentriert bleiben. Das dritte war ein schönes Tor, bei dem wir den Gegner aber auch wieder einladen. Das sind ein, zwei Fehler zu viel und so fährt man dann mit null Punkten nach Hause. Heute sind wir einfach enttäuscht. Wir wollten es aus eigener Kraft klar machen. Jetzt nehmen wir es, wie es kommt. Und wenn es sein muss, müssen wir eben Braunschweig nächste Woche zu Hause schlagen", erklärte der ebenso wie Zimmer wieder in die Startelf gerückte Marlon Ritter, der sich auch nicht wirklich über sein wunderbares Freistoßtor zum zwischenzeitlichen 1:1 freuen konnte: "Ich hätte das Tor lieber gegen drei Punkte eingetauscht. Aber dafür haben wir heute zu wenig richtig gemacht."

Krahl: "Mit voller Konzentrations ins letzte Heimspiel"

Torwart Julian Krahl ergänzte: "Wir haben mindestens zwei Tore zu einfach hergeschenkt. Hertha hatte ein bisschen mehr Aggressivität im Zentrum und auch ein bisschen mehr Matchglück. Das waren viele kleine Sachen, die nicht für uns gelaufen sind. Am Ende haben wir uns das selbst eingebrockt, einen Punkt hätten wir definitiv mitnehmen können. Jetzt gilt es zu regenerieren, das Spiel aufzuarbeiten und wenn dann das Spiel von Wiesbaden durch ist, wissen wir, was wir die Woche über machen müssen. Aber wir werden so oder so mit voller Konzentration in das letzte Spiel reingehen, weil wir jetzt einfach nicht mit Schützenhilfe rechnen. Wenn das trotzdem so ist, dann freuen wir uns. Aber wir werden sehen, wie es läuft."

Verfolgen werden die Roten Teufel die Partie der Konkurrenten aus Braunschweig und Wehen laut Trainer Funkel im Übrigen wohl gemeinsam. “Ich denke schon. Ich habe das Training nach hinten verlegt, von 11:00 auf 12:00 Uhr, und danach werden wir das wohl in der Kabine zusammen schauen." Am Sonntag um 13:30 Uhr wird die Partie im Eintracht-Stadion angepfiffen, bei einem Sieg des BTSV hätte auch der FCK den Klassenerhalt sicher.

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- 1:3-Pleite bei Hertha: Rote Teufel noch nicht gerettet (Der Betze brennt)

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