Neues vom Betzenberg

"Einfach Wahnsinn": FCK feiert grandioses Jahresfinale


Der 1. FC Kaiserslautern ist nach dem Last-Minute-Sieg bei Fortuna Düsseldorf im siebten Fußballhimmel. Mit 29 Punkten nach der Hinrunde sind die Roten Teufel stolz und blicken auf ein ganz besonderes Jahr zurück.

Gebührender hätte das Jahr 2022 für den FCK gar nicht enden können. Nach einer schwachen ersten Hälfte und einem Rückstand drehten die Roten Teufel in der zweiten Hälfte auf und glichen - wie schon so oft in dieser Saison - direkt nach der Pause aus. Und als sich alle schon damit abgefunden hatten, traf Philipp Klement tatsächlich noch per Elfmeter zum 2:1-Endstand. Trainer Dirk Schuster sah dementsprechend einen durchaus glücklichen Sieg, über den er aber selbst noch glücklicher war, ihn eingefahren zu haben. "Wir haben wieder ein hoch emotionales Spiel gesehen, wo es ohne Drama fast nicht geht, wie eigentlich in fast jeder Partie in unserer Hinrunde. Dass wir dieses Spiel in der letzten Sekunde gewinnen konnten, das war sicher sehr glücklich. Die drei Punkte nehmen wir aber natürlich trotzdem sehr gerne mit." Mit 29 Zählern ist seine Mannschaft nun nur noch elf Zähler von der für einen Aufsteiger magischen 40-Punkte-Marke entfernt und hat mit 16 Punkten in acht Auswärtsspielen zudem den bestehenden Zweitliga-Rekord für einen Neuling eingestellt.

Zimmer blickt zurück: "Wir standen mit dem Arsch an der Wand"

Kapitän Jean Zimmer war ob des späten Siegtreffers seiner Mannschaft an alter Wirkungsstätte noch etwas sprachlos. Der 28-Jährige ist besonders stolz auf die Entwicklung des Vereins in den vergangenen anderthalb Jahren: "Die letzten zwei Jahre FCK waren voller Höhen und Tiefen. Wir waren fast von der Bildfläche verschwunden, das war auch für mich eine sehr anstrengende Zeit. Da standen wir mit dem Arsch an der Wand. Hätte uns vor der Saison jemand gesagt, dass wir nach der Hinrunde 29 Punkte haben und unsere Fans hier 'Oh, wie ist das schön' singen, dann hätte das jeder, wirklich jeder unterschrieben. Wir sind eine richtige Truppe auf dem Platz, die nicht aufsteckt. Wir haben sehr viele Spiele noch gedreht, in denen wir zurücklagen. Das ist für einen Aufsteiger außergewöhnlich."

Angesprochen auf den Spielverlauf hob Zimmer vor allem die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte hervor: "Heute war ein Abbild für das ganze Jahr: Nie aufgesteckt, alles rausgehauen, was ging. Und dann erarbeiten wir uns am Ende das Quäntchen Glück, was Du brauchst im Fußball. Was heute insgesamt abging, auch in der Kurve, das war einfach Wahnsinn."

Bormuth lobt "Raketenstart" und freut sich auf die Heimfahrt

Robin Bormuth, der selbst zwischen 2013 und 2020 in Düsseldorf spielte, war nach der Partie voll des Lobes für die neuerliche Aufholjagd seiner Mannschaft. "Gegen uns ist es schwierig, in der ersten Halbzeit den Deckel draufzumachen, weil wir immer wieder zurückkommen. Es war ein wildes Spiel. Nach hinten raus ist es etwas glücklich, aber wir nehmen den Sieg mit und machen so die perfekte Englische Woche voll. Wir haben in der zweiten Halbzeit einen Raketenstart hingelegt, so war es heute ein rundum gelungener Tag. Jetzt haben wir eine schöne Rückfahrt vor uns, da freuen wir uns alle drauf. Es ist ein gutes Gefühl, mit so einem Erlebnis in die Winterpause zu gehen."

Klement wird zum Elfmeter-Held: "Hatte Vertrauen in mich"

Nerven aus Stahl bewies Philipp Klement. Der Spielmacher, der in der 71. Minute für Mike Wunderlich eingewechselt worden war, verwandelte in der Nachspielzeit den Elfmeter zum 2:1, danach wurde das Spiel gar nicht mehr angepfiffen. "In dem Moment musste ich einfach in meine eigene Stärke vertrauen und habe dann gute Nerven, oder keine Nerven gezeigt, wie man es ausdrücken möchte", erzählte der 30-Jährige mit einem Schmunzeln nach dem Schlusspfiff.

Auch Klement fand zur bärenstarken Hinrunde der Lautrer durchweg positive Worte und wagt sich dabei sogar etwas aus der Deckung: "Ich finde das immer etwas unnötig, wenn man abstreitet, dass man gut da steht. Wir haben 29 Punkte, wenn wir den Klassenerhalt jetzt noch verspielen würden, dann hätten wir es auch nicht anders verdient. Wir müssen nach der Pause einfach so weitermachen, jede Partie so anzugehen, dass wir sie gewinnen wollen. Wir müssen aber auch so ehrlich sein, dass wir die vergangenen Spiele unser Glück etwas ausgereizt haben. Wir müssen wieder besser spielen. Aber zu weit voraus zu blicken, das bringt jetzt noch nichts." Mit Blick auf seine ersten Monate nach seiner Rückkehr zum FCK fügt Klement schließlich noch an: "Es war sehr ereignisreich. Es macht Spaß, jedes Heimspiel, jedes Auswärtsspiel war ein Highlight."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf

Quelle: Der Betze brennt

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- Ekstase in Düsseldorf: FCK siegt in letzter Minute 2:1 (Der Betze brennt)

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