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Gegner-Check BVB: Schießen ist gut, treffen ist besser

Gegner-Check BVB: Schießen ist gut, treffen ist besser


Um Aufstiegsplatz 2 bis zum Schluss zu behalten, gibt's für den 1. FC Kaiserslautern nur noch eins: gewinnen. Der nächste Gast, Borussia Dortmund II, hat diese Saison allerdings schon neun Auswärtssiege eingefahren. Zuletzt schwächelte er aber.

Im Abwärtstrend: So imposant die Auswärtsbilanz der Schwarzgelben auch anmutet - sie ist in der Fremde die sechstbeste der Liga -, so schlecht ist die der Lautrer eigentlich auch nicht. Sie haben von unterwegs nur drei Punkte weniger mitgebracht als die Dortmunder. Exakt die aber bräuchten die Roten Teufel dringend, um der restlichen Spielzeit gelassen entgegen zu sehen. Zuletzt schienen dem zweitjüngsten der Kader der Liga allerdings die Kräfte zu schwinden: In den letzten neun Partien glückte dem Dortmunder Talentschuppen nur ein Sieg. Sechs Spiele gingen verloren (inklusive das später annullierte Duell gegen Türkgücü München).

Die Kopfball-Inkompetenz: Woran es beim BVB II hapert? Nur fünf Kopfballtreffer glückten dem Team von Trainer Enrico Maaßen bislang, Lautern kommt locker auf doppelt so viele. Entsprechend schwach ist der Dortmunder Nachwuchs nach Ecken, da traf er bislang nur vier Mal, das ist der zweitschlechteste Wert der Liga. Da sollte für den FCK eigentlich kaum was anbrennen.

Nachwachsende Kopfball-Ressourcen: So ein finanzstarker Verein wie der BVB, der auch ordentlich in seine Ausbildung investiert, hat die Lösung eines solchen Problems natürlich schon in der Hinterhand. Seit Anfang des Jahres setzt Maaßen verstärkt auf Bradley Fink, einen Schweizer, der auch noch nur in der U19 spielberechtigt ist und für diese auch in der Uefa Youth League aktiv ist. Fink verfügt über 1,93 Meter Gardemaß und ist prädestiniert, die Kopfballschwäche der U23 zu beheben. In der 3. Liga hat er allerdings erst einmal getroffen.

Die Schussfreudigen: Nur der 1. FC Magdeburg, der VfL Osnabrück und 1860 München schießen öfter aufs Tor als der BVB II. Im Schnitt versuchen es die Jungs 12,82 Mal pro Spiel. Der FCK liegt in diesem Ranking allerdings nur zwei Positionen dahinter - hat aber nicht nur geschossen, sondern auch zwölf Mal öfter getroffen als der kommende Gegner. Schussfreudigster BVB'ler ist Talent Berkan Taz, der es schon 87 Mal in dieser Saison probiert hat. Öfter als er feuern nur der Magdeburger Baris Atik und der Duisburger Moritz Stoppelkamp aufs Tor. Sowie ein gewisser Terrence Boyd, der in dieser Runde bereits 90 Mal abgezogen hat. Bis zur Winterpause allerdings noch für den Halleschen FC.

Typisch Talentschuppen: Vieles, was wir kürzlich über den SC Freiburg II schrieben, lässt sich auch zum BVB II feststellen. Die Nachwuchsabteilungen der Erstligisten verfolgen eben eine ähnliche Strategie: Die Jungs sollen vor allem Spielen lernen. Dementsprechend betonen auch die Schwarzgelben Ballbesitz - fünfbestes Ligateam mit 53,5 Prozent im Schnitt . Und sie verzeichnen viele Ballberührungen im gegnerischen Strafraum, im Mittel 18,8 pro Partie, da sind nur Magdeburg und Osnabrück besser. Mit 390,4 Abspielen im Spiele-Durchschnitt zählen sie zudem zu den passfreudigsten Teams der Klasse - alles Rankings, in denen sich der FCK nur unter "ferner liefen" positioniert. Besonders entschlossen sind die jungen Dortmunder, wenn es in 1:1-Situationen geht. Im "wyscout"-Ranking der "Zweikämpfe und Dribblings" sind sie Ligaspitze, die suchen sie im Schnitt 37,05 Mal pro Spiel.

Es darf auch mal Langholz sein: In einem Wert gleichen sich die jungen Dortmunder und die erfahrenen Lautrer: Sie versuchen es etwa gleich oft mit langen Bällen, der BVB im Schnitt 51,1 Mal pro Spiel, der FCK 50,04 Mal. Die Erfolgsquote der Pfälzer (54,5 Prozent) liegt dabei etwas über der ihrer Gäste (53,8 Prozent).

Talente satt: Auch wenn Maaßen nicht wieder, wie im Hinspiel, überraschend Youssoufa Moukoko auflaufen lässt, den 17-Jährigen, dessen Marktwert schon jetzt auf 15 Millionen taxiert wird - Talent gibt’s beim BVB II reichlich zu bestaunen. Berkan Taz und Immanuel Pherai zählen sowohl laut "Kicker"-Rangliste als auch den "wyscout"-Rankings zufolge zu den herausragenden Mittelfeldspielern der Liga. Defensivkraft Antonios Papadopoulos wurde zuletzt in den Kader der Ersten Mannschaft hochgezogen, an ihm baggert bereits Zweitligist Düsseldorf. Ein interessanter Mann ist zudem Richmond Tachie, der als zentraler Stürmer geführt wird, in der Offensive aber variabel ist. Fünf Treffer und acht Vorlagen sprechen für sich, seine Flanken kommen mit 44,68 Prozent Genauigkeit, das ist der zweitbeste Wert der Liga. Tachies Dienste hat sich bereits Zweitligist Paderborn gesichert.

Quelle: Der Betze brennt

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