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3. Liga komplett: Ingolstadt weint, Nürnberg jubelt

3. Liga komplett: Ingolstadt weint, Nürnberg jubelt

Irgendwo unten vergraben jubelt der Nürnberger "Bakero", Torschütze Fabian Schleusener; Foto: Imago Images

Fußball-Wahnsinn in Ingolstadt: Der FC Ingolstadt verpasst durch ein Gegentor in der 96. Minute (!) des Relegationsrückspiels gegen den 1. FC Nürnberg den Aufstieg und muss weiter in der 3. Liga kicken. Damit stehen alle künftigen Gegner des 1. FC Kaiserslautern fest.

Zunächst schien es so, als könnte sich Drittligist Ingolstadt nach den anstrengenden Corona-Wochen nicht gegen den Zweitligisten aus Nürnberg durchsetzen. Dann sah es doch noch lange nach einer Sensation aus. Und dann passierte beinahe Unglaubliches - als FCK-Fan schießt einem unweigerlich das Wort "Barcelona" in den Kopf.

Vom Spielverlauf her ähnlich wie Lautern gegen Barcelona

Nach der klaren 0:2-Niederlage im Hinspiel am Dienstag kam der geduldige FCI zunächst nur zu wenigen Chancen gegen den abwartend agierenden Club. Aber nach einer torlosen ersten Halbzeit legten die Ingolstädter dann doch noch los wie die Feuerwehr: Stefan Kutschke (53.), Tobias Schröck (62.) und Robin Krauße (66.) brachten den Heimverein im Geisterspiel plötzlich mit 3:0 in Führung - bei allen drei Treffern war der Ex-Lautrer Marcel Gaus als Vorbereiter beteiligt. Hinten hielt mit Marco Knaller ein weiterer ehemaliger FCK'ler zunächst den Kasten sauber - bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit. Und da drückte dann Fabian Schleusener einen allerletzten hohen Ball irgendwie zum 1:3-Endstand über die Linie. Dank dieses Auswärtstores bleibt Nürnberg in der 2. Bundesliga und Ingolstadt in der 3. Liga. Wahnsinn! Und besonders bitter für den FCI, der die zweite Saison in Folge auf dramatische Weise in der Relegation scheitert, letztes Jahr noch als Zweitligist. Nach dem Schlusspfiff kochten auf dem Rasen noch kurz die Emotionen über und es kam zu Handgreiflichkeiten, die unter anderem der pfälzische Fifa-Schiedsrichter Christian Dingert klären musste.

Neue Spielzeit soll am 18. September beginnen

Mit dieser letzten Entscheidung der Drittliga-Saison 2019/20 stehen nun alle 20 Teilnehmer der kommenden Spielzeit fest. Aus der 2. Bundesliga kommen der SV Wehen Wiesbaden und Dynamo Dresden als sportliche Absteiger neu hinzu. Aus den wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochenen Regionalligen steigen der SC Verl, der sich in zwei Aufstiegsspielen gegen Lokomotive Leipzig durchsetzte, Türkgücü München, der VfB Lübeck und der 1. FC Saarbrücken auf. Am Freitag hatte der DFB bekanntgegeben, dass die Saison 2020/21 am 18. September offiziell starten soll.

Alle 20 Teilnehmer der 3. Liga, Saison 2020/21:

SV Wehen Wiesbaden
Dynamo Dresden
Bayern München II
FC Ingolstadt
MSV Duisburg
Hansa Rostock
SV Meppen
1860 München
Waldhof Mannheim
1. FC Kaiserslautern
SpVgg Unterhaching
Viktoria Köln
KFC Uerdingen
1. FC Magdeburg
Hallescher FC
FSV Zwickau
VfB Lübeck
Türkgücü München
SC Verl
1. FC Saarbrücken

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Relegation: FCN besiegt Ingolstadt im Hinspiel (Der Betze brennt, 07.07.2020)

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