Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon Thomas » 18.10.2016, 15:35


Erster "Tribüne ohne Grenzen"-Preis verliehen

Die Gewinner des ersten Tribüne ohne Grenzen-Preises stehen fest! Mit dem aus den Preisgeldern des 2012 gewonnen Julius Hirsch-Preises finanzierten ToG-Preis werden Projekte, Gruppen und Initiativen ausgezeichnet, welche sich bereits in der Antidiskriminierungsarbeit engagieren, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zum Abbau von Barrieren und Grenzen leisten oder mit einem Projekt in den Startlöchern stehen.

Drei der sechs Bewerbungen haben es am Ende geschafft die Jury zu überzeugen. Sie werden im November mit dem ToG-Preis ausgezeichnet werden und erhalten ein Preisgeld von je 750 €. Die Gewinner in alphabetischer Reihenfloge lauten 2016 wie folgt:

Frenetic Youth mit ihrem Projekt „Die Pfandkiste“. Menschen, welche auf den Zuverdienst durch das Sammeln von Pfandflaschen angewiesen sind, müssen im Erfolgsfall des Projektes nicht mehr in entwürdigender und gefährlicher Art und Weise Mülltonnen durchwühlen.

Queer Devils e.V. setzte als schwul-lesbischer Fanclub durch ihr Engagement bei den „IDAHOT- Aktionswochen“ in Kaiserslautern ein sichtbares Zeichen gegen Homophobie.

Tim und Christian für die Gründung des „FC Welcome Neustadt“. Der FC Welcome Neustadt ist ein Fußballprojekt, welches sich an geflüchtete Menschen richtet.

Als Fazit zur erstmaligen Verleihung resümiert die fünfköpfige Preisjury folgendermaßen: „Alle Jurymitglieder sind begeistert, welche Resonanz der Tribüne-ohne-Grenzen Preis in seinem ersten Jahr erhalten hat. Sechs Bewerbungen, sechs Projekte, fünf verschiedene BewerberInnen. Alle thematisch ihren Finger am Puls der Zeit. Wir sind sehr erfreut darüber und gleichzeitig erleichtert, dass es in der Region Kaiserslautern aber auch bundesweit viele engagierte Menschen gibt, welche sich wichtige Gedanken machen, ihre Konsequenzen daraus ziehen und dementsprechend handeln. Alle Projekte haben das Motto des Preises verstanden und verinnerlicht: Barrieren jeglicher Art zu überwinden und Grenzen zu durchbrechen. Sie tragen dazu bei, dass gesellschaftliche Barrieren abgebaut werden sowie Vorurteilen und Diskriminierungen entgegengearbeitet wird.“

Das AWO Fanprojekt möchte den Tribüne ohne Grenzen-Preis auch im Jahr 2017 wiederholen. Nähere Informationen zum Fanprojekt sowie zum Tribüne ohne Grenzen Preis findet ihr unter
www.fanprojekt-kl.de und unter www.tribuene-ohne-grenzen.de.

Quelle: Fanprojekt KL


Die Gewinner des Tribüne-ohne-Grenzen Preises 2016 stehen fest!

Welche Projekte, Initiativen, Gruppen und Personen sich auf den ersten ToG-Preis beworben haben und welche letztendlich bei der fünfköpfigen Jury das Rennen machten und diese zu ihrer Entscheidung bewogen haben, erfahren Sie im folgenden Exposé.

Beginnen möchten wir mit den GewinnerInnen des diesjährigen ToG-Preises und werden diese der Einfachheit halber in alphabetischer Reihenfolge aufführen und beschreiben. Im Anschluss werden die MitbewerberInnen genannt, um ihr tolles Engagement ebenfalls zu würdigen. Darüber hinaus sollen die stichwortartig aufgeführten Diskussions- und Bewertungskriterien dazu dienen, die Ausführungen zu den Entscheidungen der Preisjury transparenter werden zu lassen. Zum Schluss wird ein kurzes Fazit der ToG-Preis-Jury stehen.

Die Preisträger

Frenetic Youth – Die Pfandkiste

„Die Pfandkiste“, so nennt die Ultragruppierung Frenetic Youth aus Kaiserslautern ihr neustes soziales Projekt, welches sich bereits derzeit in seiner Umsetzung befindet. Was in anderen Städten durch Eigeninitiative verschiedener engagierten Gruppen und der Initiative „Pfand gehört daneben“ schon Realität geworden ist, ist in der Stadt ihres Bezugsvereines vergeblich zu finden – nämlich im Stadtbereich sichtbar angebrachte Getränkekisten oder andere Abstellvorrichtungen, die als Sammelstellen für Mehrwegflaschen dienen sollen.

Von ökologischen, ästhetischen oder rein praktischen Gründen mal abgesehen, beschreiben die Jugendlichen und jungen erwachsenen Fußballfans den Sinn und Zweck der Pfandkiste in ihrer Bewerbung selbst am besten: „Menschen werfen ihre Pfandflaschen einfach weg, andere Menschen fischen sie anschließend wieder aus dem Müll heraus. So zeigt sich eindrucksvoll der Unterschied zwischen arm und reich in unserer Gesellschaft: Zwischen Menschen, die es sich leisten können, Pfandflaschen und andere Verpackungen mit Pfand wegzuwerfen und denen, für die das Pfand wertvoll ist und die es auf sich nehmen, für ein paar Cent Gegenwert im Müll danach zu wühlen. Das ist nicht nur erniedrigend, sondern birgt auch ein Verletzungsrisiko.“

Begründung der Jury: Eine Gruppe junger Menschen, die schon häufiger durch ihr soziales Engagement in Erscheinung getreten ist, zeigt mit ihrem Projekt deutlich, dass sie sich auch fernab von populären gesellschaftlichen Themen, mit Missständen und Problemen in Kaiserslautern und darüber hinaus, auseinandersetzt. Selbst ohne große öffentliche Aufmerksamkeit oder Unterstützung werden Projektideen eigenständig erarbeitet und diese auch umsetzt. Die Pfandkiste steht hierbei einer ökonomischen und gesellschaftlichen Schieflage entgegen. Einkommensschwächere Menschen, welche auf den Zuverdienst durch das Sammeln von Pfandflaschen angewiesen sind, müssen im Erfolgsfall nicht mehr in entwürdigender und gefährlicher Art und Weise Mülltonnen durchwühlen. Darüber hinaus erachtet es die Jury als sinnvoll, dass durch dieses Projekt dem beschriebenen Problem nachhaltig mehr Beachtung geschenkt und für die Betroffenen eine kritische Lobby geschaffen werden kann.

Queer Devils e.V. – IDAHOT- Aktionswoche

Der „International Day Against Homophobia and Transphobia“ (IDAHOT) findet seit 2005 weltweit jährlich am 17. Mai statt. Erst im Jahre 1990 wurde an eben jenem Datum von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnose-Schlüssel psychischer Krankheiten gestrichen. Bisher gab es in Kaiserslautern zu diesem Tag nur wenige und kleinere Aktionen verschiedener Gruppen.

Im Mai 2016 hingegen entschloss sich der erste schwul-lesbische Fanclub des 1. FC Kaiserslautern, Queer Devils e.V., gemeinsam mit weiteren Gruppen durch öffentlichkeitswirksame und gut organisierte IDAHOT-Aktionswochen ein sichtbares Zeichen zu setzen. Dies war dem Fanclub ein großes Anliegen, da auch und gerade zur heutigen Zeit bundes- und weltweit immer noch queere und queer-idente Menschen diskriminiert werden. Somit stellten sie arbeitsteilig beachtliche Veranstaltungen und Aktionen in Kaiserslautern auf die Beine. Alle geplanten und durchgeführten Beiträge sollten vier Kriterien erfüllen: „1.) Information und Aufklärung zum Thema Homophobie im Sport insbesondere im Fußball 2.) Ansprache der FCK-Fanszene als Zielgruppe 3.) Abbau von Kontakt-Barrieren und Berührungsängsten gegenüber queeren Menschen 4.) Eindeutige Positionierung und Setzen von sichtbaren Zeichen“. Am Programm für 2017 wird bereits gearbeitet.

Begründung der Jury: Die Qualität der Bewerbung, der enorme Aufwand, das erfolgreich umgesetzte Programm sowie der unmittelbare Bezug zur Antidiskriminerungsarbeit im Fußballfanbereich stehen bereits für sich. Dass allerdings durch die Unterstützung von Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und dem 1.FCK am Rathaus in Kaiserslautern und am Fritz-Walter-Stadion die Regenbogenfahnen wehten, verbildlicht sehr gut das Engagement der OrgansiatorInnen und UnterstützerInnen. Von der Auftaktveranstaltung der „Aktionswochen für Toleranz und Akzeptanz“, dem Fanclub-Grillfest, der Fotoaktion „Kiss the Pride“ am Spieltag auf dem Betzenberg, der Autorenlesung „Das Schweigen der Männer“, bis hin zum IDAHOT-Aktionstag an der Stiftskirche, wird das beeindruckende Programm zu Recht als Erfolg gewertet. Allen voran den Queer Devils ist es zu verdanken, dass dem Thema Homophobie eine Aufmerksamkeit zuteilwurde, welche wir uns stets präsent wünschen.

Tim und Christian - FC Welcome Neustadt

„Der FC Welcome Neustadt“ ist ein Fußballprojekt welches sich an geflüchtete Menschen richtet. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Menschen kommen, welchen Aufenthaltsstatus sie haben oder welcher Religion sie angehören. Beim FC Welcome Neustadt spielen unter anderem Menschen aus Somalia, Eritrea, Syrien, Irak, Afghanistan, Marokko und Albanien gemeinsam Fußball.“ (Aus der Bewerbung)

Das von lediglich zwei Freunden aufgezogene Projekt startete im Sommer 2015. Ein Ball und ein Besuch in einer Sammelunterkunft, in der sie mit offenen Armen empfangen wurden, reichten aus, um ein kontinuierliches Angebot zu schaffen, an welchem mittlerweile regelmäßig bis zu 30 Personen teilnehmen. Die Bemühungen um den Aufbau eines Netzwerkes von UnterstützerInnen, rund um einen Sportartikelhersteller, dem 1.FCK, einem Unternehmen, dem AK Asyl Neustadt, der Stadt Neustadt, einer Schule und einzelner OrganisatorInnen von Fußballturnieren, zeigten in kürzester Zeit eine beachtliche Wirkung. Das Projekt ist im Sommer, als auch im Winter gesichert.

Die teilnehmenden Flüchtlinge sind mit Trainingsshirts und einem Trikot ausgestattet, mit denen sie bereits an drei Turnieren teilgenommen haben. Ein Spielbesuch beim 1.FCK wurde ermöglicht.

Begründung der Jury: Es erfordert ein unbeschreibliches Engagement und viel Herzblut, damit es zwei Menschen gelingt, solch ein Projekt aufzubauen und kontinuierlich begleiten zu können. Gespräche führen mit Verantwortlichen, Plätze suchen, Ansprechpartner überzeugen, UnterstützerInnen gewinnen und vieles mehr. Dass daraus dann noch ein Fußballprojekt entsteht, welches von acht auf 30 TeilnehmerInnen anwächst und zu dem teilweise sogar Flüchtlinge aus anderen Städten anreisen, ist überaus beeindruckend. Gerade zu Zeiten in denen populistische Hetze gegen Flüchtlinge scheinbar Alltag ist und nicht konsequent entgegengetreten wird, ist ein ehrenamtliches Engagement nicht hoch genug zu bewerten. Daher schließen wir uns der Hoffnung des budgetlosen Projekts an „...wir [hoffen] darauf auch andere junge Menschen dafür zu inspirieren mit Flüchtlingen in Kontakt zu kommen und ihre eigenen Erfahrungen mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zu machen.“

Weitere Bewerber

Berliner Bagaasch - Bagaasch-Refugee-Cup

Die Berliner Bagaasch ist ein Berliner Fanclub des 1. FC Kaiserslautern, welcher sich seit Jahren sozial engagiert. Auf den ToG-Preis wurde sich aufgrund der Organisation und Durchführung des „Bagaasch-Refugee-Cup“ beworben. An dem Cup nahmen Fanclubs verschiedener Vereine und Flüchtlinge einer Notunterkunft in Berlin teil. Das Setzen eines Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie Flüchtlingen eine Abwechslung zu ihren Erlebnissen zu bieten, waren wichtige Ziele. Der Cup soll 2017 erneut stattfinden.

Berufsbildende Schule II Wirtschaft und Soziales – Gemeinsam lernen

Die BBS II unterrichtet derzeit über 100 Flüchtlinge. Auf Wunsch der SchülerInnen und der zu unterrichtenden geflüchteten Menschen sich besser kennen zu lernen, wurde das Projekt „Gemeinsam lernen“ ins Leben gerufen. Als weitere Ziele wurden das knüpfen von Freundschaften, die Schaffung einer interkulturellen Schulatmosphäre sowie eine öffentliche Ausstellung formuliert. Der Standpunkt „Alle Menschen sind willkommen bei uns!“ soll durch die von der Stadt Kaiserslautern geförderte Fotosammlung zum Ausdruck kommen.

Frenetic Youth – Second Fan Shirt

Die Preisträger haben sich auch für ihre Teilnahme an dem Projekt “Second Fan Shirt” beworben. Diese vom „Bündnis aktiver Fußball Fans“ (BAFF) und den „Football Supporters Europe“ (FSE) initiierte Aktion, zielt darauf ab, europaweit von allen Fußballfans gespendete Fanartikel zu sammeln und zu versteigern. Der finanzielle Erlös soll in Projekte fließen, welche geflüchteten Menschen eine gesellschaftliche Partizipation ermöglicht und fördert. Das Projekt läuft seit 2014 und dauert noch an.

Die Jury und ihre Bewertungskriterien

Die Jury bestand aus den MitarbeiterInnen des AWO Fanprojekt Kaiserslautern Christian Hirsch, Michelle Deckarm und Stefan Michels, unserer Honorarkraft Florian Meyers sowie Janina Ritter, die uns bei der Ausarbeitung des Tribüne-ohne-Grenzen Preises unterstützt hat.
Alle sechs Bewerbungen wurden von der Jury durchgearbeitet und anhand folgender Kriterien diskutiert: Projektzeitraum/Jahr, Aufwand, Anzahl beteiligter Personen, Reichweite des Projektes, mögliche vorhandene Fremdförderung, Kooperationen und Netzwerke, Nachhaltigkeit/Kontinuität, Fußballbezug, Bewerbungsqualität und Entwicklungspotential.

Fazit

Alle Jurymitglieder sind begeistert, welche Resonanz der Tribüne-ohne-Grenzen Preis in seinem ersten Jahr erhalten hat. Sechs Bewerbungen, sechs Projekte, fünf verschiedene BewerberInnen. Alle thematisch ihren Finger am Puls der Zeit. Wir sind sehr erfreut darüber und gleichzeitig erleichtert, dass es in der Region Kaiserslautern aber auch bundesweit viele engagierte Menschen gibt, welche sich wichtige Gedanken machen, ihre Konsequenzen daraus ziehen und dementsprechend handeln. Alle Projekte haben das Motto des Preises verstanden und verinnerlicht: Barrieren jeglicher Art zu überwinden und Grenzen zu durchbrechen. Sie tragen dazu bei, dass gesellschaftliche Barrieren abgebaut werden sowie Vorurteilen und Diskriminierungen entgegengearbeitet wird.

Wir sind glücklich würdige Preisträger auszeichnen zu dürfen, deren Themen so unterschiedlich, wie wichtig sind. Wir wünschen allen BewerberInnen weiterhin einen langen Atem, viel Mut, viel Kreativität, große Unterstützung und weiterhin viel Erfolg.

Wir bedanken uns bei allen BewerberInnen und sind jetzt schon gespannt auf die Bewerbungen für den ToG-Preis 2017!

Quelle: Fanprojekt KL
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon red-faced-devil » 19.10.2016, 18:04


Als einer von drei Preisträgern hier mal unser Bericht zu der Jury-Entscheidung und unserer Bewerbung. Die beiden anderen Preisträger werden wir die Woche nochmal gesondert in einem Bericht würdigen...

http://queer-devils.org/and-the-winners-are/



Beitragvon red-faced-devil » 28.10.2016, 15:18


Hier noch bissl was zu lesen zum Projekt "Pfankiste" der Frenetic Youth...

http://queer-devils.org/ein-naeschen-da ... ucht-wird/

...und zum Projekt "FC Welcome Neustadt"

http://queer-devils.org/ein-ball-ein-sp ... n-projekt/

Herzlichen Glückwunsch!



Beitragvon Thomas » 20.11.2016, 17:10


Vor ein paar Tagen fand die Preisverleihungszeremonie des Tribüne-ohne-Grenzen-Preises statt:

Pressemitteilung
Verleihung des ersten Tribüne ohne Grenzen-Preises ein voller Erfolg!


Tribüne ohne Grenzen-Preis, so heißt die Auszeichnung des AWO Fanprojekt Kaiserslautern, die heute zum ersten Mal verliehen wurde und drei würdige Gewinner auszeichnete, welche mit ihren Projekten einen Teil dazu beitragen, dass gesellschaftliche Barrieren abgebaut werden sowie Vorurteilen und Diskriminierungen entgegengearbeitet wird. Der Preis ist mit jeweils 750 € dotiert. Im Fokus standen die Gewinner des ToG-Preises 2016.

Nach einleitenden Worten von Fanprojektleiter Christian Hirsch und Grußworten von AWO Südwest Geschäftsführer Peter Barrois, beschrieb Fanprojekt Mitarbeiterin Michelle Deckarm die Idee und die Entwicklung des Preises. Im Anschluss wurden alle Initiativen, Personen oder Vereine mit ihren jeweiligen Projekten von Fanprojektmitarbeiter Stefan Michels erläutert sowie ihre Leistung und gesellschaftliche Bedeutung hervorgehoben.

Im Einzelnen waren dies:

Frenetic Youth für ihr Projekt „Die Pfandkiste“. Die Ultragruppe aus Kaiserslautern erstellt Sammelstellen für Mehrwegflaschen, welche in Kaiserslautern aufgehängt werden. Sie sollen dazu dienen, dass einkommensschwächere Menschen, welche auf den Zuverdienst durch das Sammeln von Pfandflaschen angewiesen sind, im Erfolgsfall nicht mehr in entwürdigender und gefährlicher Art und Weise Mülltonnen durchwühlen müssen.

Queer Devils e.V., welche als schwul-lesbischer FCK- Fanclub durch ihr Engagement bei den „IDAHOT- Aktionswochen“ in Kaiserslautern ein sichtbares Zeichen gegen Homophobie setzten, indem sie eine Lesung, einen Grillabend, die Fotoaktion „Kiss the Pride“ und weitere Veranstaltungen in einem bunten Programm mit organisierten.

Tim und Christian für die Gründung des „FC Welcome Neustadt“. Der FC Welcome Neustadt ist ein Fußballprojekt, welches sich an geflüchtete Menschen richtet. Sie konnten leider den Preis nicht persönlich entgegennehmen aber bedankten sich in einem Grußwort, welches vor allem an junge Menschen appellierte, Berührungsängste abzulegen und sich zu engagieren. Ihr Fazit kann als sinnbildlich für alle Bewerbungen und gewürdigten Preisträger verstanden werden: „… jeder Einzelne kann einen eigenen Teil dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft friedlich zusammenlebt.“

In der rund zweistündigen Veranstaltung, die im zukünftigen Domizil für Fansozialarbeit am Kniebrech stattfand, durften Fans, Medienvertreter, Preisträger und weitere Gäste an einem „würdigen Abschluss in einem festlichen Rahmen, für einen tollen Preis mit herausragenden Preisträgern“, wie es Peter Barrois zum Ausdruck brachte, teilnehmen. Zusätzlich zu dem Preisgeld, überreichte der Geschäftsführer den Gewinnern eine Tribüne ohne Grenzen-Preis Trophäe und eine Urkunde, über die alle sichtlich erfreut waren.

Nähere Informationen zum Fanprojekt sowie zum Tribüne ohne Grenzen Preis findet ihr unter http://www.fanprojekt-kl.de und unter http://www.tribuene-ohne-grenzen.de.

Quelle: http://fanprojekt-kl.de/index.php/112-v ... ler-erfolg
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon kai900 » 20.11.2016, 21:32


Ich kenne einige Leute die mehr oder weniger auf Flaschenpfand angewiesen sind deswegen finde ich die Aktion besonders gut. Was mich allerdings schon wieder ankotzt ist das die Kisten oft zerstört werden. Ich habe jetzt schon einige gesehen die nach einem Wochenende kaputt in der Ecke lagen. Meistens in den Straßen wo viele jugendliche unterwegs sind.
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon herzdrigger » 21.11.2016, 09:36


Rheinpfalz Printausgabe hat geschrieben:Weltoffenheit und soziales Engagement belohnt

FUSSBALL: „Tribüne-ohne-Grenzen-Preis“ an besondere FCK-Fans vergeben – Viel Lob für alle Mitmacher


VON PETER KNICK

KAISERSLAUTERN.


Dass für Fußballfans nicht nur ihr Klub und das eigene Vergnügen zählen, sondern dass sie auch einen Blick für gesellschaftliche Missstände haben und dagegen auch etwas unternehmen, zeigte die Verleihung des „Tribüne-ohne- Grenzen-Preises“.
Damit zeichnete das Fanprojekt der Arbeiterwohlfahrt am Samstag in Kaiserslautern den FC Welcome Neustadt, die Ultragruppierung Frenetic Youth und den FCK-Fanclub Queer Devils aus.
Der Preis soll zu einer Dauereinrichtung werden.


Die Preisverleihung wurde von Christian Hirsch, dem Leiter des Fanprojekts Kaiserslautern, vorgenommen, der sich über die große Resonanz freute,welche die Aktion bei den Fußballfans fand. So hatte die Jury ihre Auswahl unter sechs eingereichten Bewerbungen zu treffen. Alle Projekte hätten dabei das Motto des Preises, der am Samstag zum ersten Mal vergeben wurde und der für jeden Preisträger mit 750 Euro dotiert war, verstanden, hob Hirsch in seiner Laudatio hervor:

nämlich Grenzen zu durchbrechen und Vorurteilen und Diskriminierungen
entgegenzuarbeiten.

So wurde der FC Welcome Neustadt durch eine spontane Aktion ins Leben gerufen. Die beiden Freunde Tim und Christian besuchten im vergangenen Jahr eine Sammelunterkunft und spielten mit den Flüchtlingen und Migranten Fußball. Daraus entstand die Mannschaft des FC Welcome Neustadt, in der mittlerweile Menschen aus Somalia, Eritrea, Syrien, Irak, Afghanistan, Marokko und Albanien gemeinsam kicken.
Dieses Projekt zeigt, dass man auch mit ganz einfachen Mitteln einen Beitrag zur Integration zu leisten vermag. Von den Initiatoren dieses internationalen Fußballprojekts konnte wegen beruflicher Verpflichtungen keiner an der Preisverleihung teilnehmen.

Die Auszeichnung mit dem „Tribüne- ohne-Grenzen-Preis“ sei für ihn und die anderen Mitglieder der Ultragruppierung Frenetic Youth eine Motivation, „weiter am Ball zu bleiben“, sagte Marco Kuntz und meinte damit das soziale Engagement der Gruppe.
Die Ultras wurden für das Projekt „Die Pfandkiste“ ausgezeichnet. Damit reagierten sie auf eine Erscheinung, die oft zu beobachten ist, nämlich dass Menschen ihre Flaschen einfach wegwerfen und andere sie dann aus dem Müll klauben. Damit zeige sich, wie es die Frenetic-Youth-Gruppe in ihrer Bewerbung formulierte, „der Unterschied zwischen Arm und Reich“. Kuntz und seine Mitstreiter stellten in Kaiserslautern Pfandkisten auf, damit „einkommensschwache Menschen“ nicht mehr auf entwürdigende Weise im Müll nach Pfandflaschen suchen müssen.

Ebenfalls zu den Preisträgern zählten die QueerDevils, so nennt sich der erste schwul-lesbische FCK-Fanclub. Geehrt wurde der Klub aufgrund seiner vielen Aktionen,mit denen er darauf hinwies, dass auch in unserer „heutigen Zeit“ noch homosexuelle Menschen diskriminiert werden. Den Preis nahm der Vorsitzende der Queer Devils, Matthias Gehring, entgegen. „Wir sind stolz auf den Preis“, sagte Gehring und hob hervor, dass die schwulen Fans von Beginn an beim FCK ohne Vorbehalte akzeptiert worden seien.




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