Im Blickpunkt

"Die Balance zwischen Kampf und Fußball-Qualität finden"

"Die Balance zwischen Kampf und Fußball-Qualität finden"

Die Neuzugänge Tymoteusz Puchacz (l.) und Jan Elvedi (r.) mit Cheftrainer Dirk Schuster

Der 1. FC Kaiserslautern ist nach kurzem Sommerurlaub wieder auf den Platz zurückgekehrt. Einen Tag vor der Abreise ins Trainingslager in den USA haben Coach Schuster, Neuzugang Elvedi und Torjäger Boyd Auskunft gegeben.

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22 Feldspieler und drei Torhüter standen bei der ersten Einheit nach 22 Tagen Pause auf dem Trainingsplatz im Sportpark Rote Teufel in Mehlingen. Im Anschluss an die 70-minütige Auftakteinheit standen Dirk Schuster, Terrence Boyd und Jan Elvedi den anwesenden Medienvertretern, darunter Der Betze brennt, noch für ein Pressegespräch zur Verfügung. Wir haben die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

FCK-Cheftrainer Dirk Schuster über ...

... den ersten Trainingstag nach dreiwöchiger Pause: "Die Jungs sind bis gestern im Urlaub gewesen, hatten aber individuelle Trainingspläne dabei. Wir haben heute einen lockeren Aufgalopp gemacht, keiner hat sich verletzt und die Jungs haben sich ordentlich bewegt. Morgen werden wir zeitig gen Amerika aufbrechen und dort eine erste Trainingseinheit absolvieren. Einen Tag später spielen wir dann schon direkt, nach deutscher Zeit nachts um Drei. Auch das ist sehr außergewöhnlich. Es wird eine herausfordernde Aufgabe für uns und etwas ganz Neues für jeden Einzelnen. Aber da das Trainingslager in den USA stattfindet, müssen wir das Beste daraus machen."

... das vom 20. bis 30. Juni anstehende Trainingslager in den USA: "Es ist schon eine etwas komplizierte Situation. Sowohl durch die lange Anreise als auch durch die lange Pause, die wir bis zum Saisonstart haben. Das ist etwas außergewöhnlich und habe ich auch noch nie erlebt. Aber ich glaube, dass wir trotzdem in der Vorbereitung wieder gute Grundlagen legen können, um dann eine gute Saison zu spielen. Es ist mal was anderes und wir werden wie gesagt das Beste daraus machen. Problematisch ist es jedenfalls nicht. Die Jungs haben im Urlaub ihre Läufe dokumentiert und Athletiktrainer Oliver Schäfer zugeschickt. Der Laktattest wird nach der Rückkehr aus den USA und einem freien Tag in Kaiserslautern nachgeholt. Wir fahren auf jeden Fall nicht in die USA, um dort eine Erlebnisreise oder eine Sightseeing-Tour zu veranstalten, sondern um uns ordentlich vorzubereiten. Wir wollen die Grundlagen legen für die Kraft, die wir in der Saison brauchen werden. Wir werden aber natürlich auch auf die Befindlichkeiten der Spieler und ihren körperlichen Zustand Rücksicht nehmen müssen. Es ist ein schmaler Grat, aber wir werden technische und taktische Abläufe später in der Vorbereitung in einem weiteren Kurz-Trainingslager einstudieren, wenn hoffentlich auch weitere Neuzugänge dazugekommen sind. In Amerika geht es zunächst etwas mehr ums Grobe, später folgt dann in Deutschland der Feinschliff."

... den Stand der Kaderplanung: "Wir haben in der Vergangenheit, auch in der Urlaubszeit sehr gute Gespräche mit potenziellen Neuzugängen und verschiedenen Kandidaten geführt. Allerdings gibt es da noch nichts zu vermelden. Wir sind auf der Suche, uns in der Breite, aber auch in der Spitze breiter aufzustellen. Wie es Thomas Hengen schon gesagt hat: Wir suchen auf allen Positionen außer auf der rechten Seite nach Verstärkungen. Ich rechne nicht damit, dass wir bis zu unserem zweiten Trainingslager schon komplett sein werden, weil ich auch glaube, dass relativ spät noch Spieler auf den Markt kommen werden, die eine hohe individuelle Qualität besitzen."

... den Stand beim von Paderborn ausgeliehenen Robin Bormuth und beim in die Türkei verliehenen Hikmet Ciftci: "Bei Robin Bormuth ist noch gar nichts klar, ob er uns verlassen oder nochmal zurückkehren wird. Er ist in Paderborn unter Vertrag. Da gibt es drei Seiten. Das ist Paderborn, der FCK und der Spieler, die alle bearbeitet werden müssen. Wenn es da etwas zu vermelden gibt, werden wir es mitteilen. Hikmet Ciftci spielt in unseren Planungen dagegen keine große Rolle und wird auch nicht mit in das Trainingslager in den USA fliegen."

... die bisher feststehenden Neuzugänge, Innenverteidiger Jan Elvedi und Linksverteidiger Tymoteusz Puchacz: "Jan Elvedi hat seine Qualitäten in Regensburg zu einem Großteil schon unter Beweis gestellt. Wir erwarten, dass er konstant gute Leistungen abruft, unsere Mannschaft besser macht und den Konkurrenzkampf innerhalb unserer Truppe verschärft. Dadurch werden alle automatisch besser werden. Wir haben ihn eigentlich nicht für die Bank geholt, aber es zählt das Leistungsprinzip. Wir werden sehen, wer am ersten Spieltag auf dem Platz steht. Bei Tymoteusz Puchacz gilt dasselbe. Auch er muss sich über Leistung anbieten. Natürlich haben wir seine Qualitäten als polnischer Nationalspieler gesehen, was schon ein Markenzeichen ist. Mit Hendrick Zuck hat er auf seiner Seite aber auch einen Konkurrenten, der in der Viererkette letzte Saison gute Leistungen erbracht hat."

... die Herangehensweise für die neue Saison: "Wir müssen weiter auf die Basics, auf den Kampfgeist, die Kampfkraft, die Moral und Willensbereitschaft großen Wert legen. Als Basis für unser Spiel. Wir sind jetzt gefordert, die Balance zwischen kämpferischen Elementen und der fußballerischen Qualität zu finden, um ein Verhältnis zu finden, das punktetechnisch dann auch besser aussieht als in der Rückrunde der abgelaufenen Saison."

Neuzugang Jan Elvedi über ...

... seinen Wechsel von Regensburg nach Kaiserslautern: "Ich freue mich sehr, dass ich jetzt hier bin. Ich war zwar erst kurz in der Altstadt, habe aber zumindest schon eine Wohnung hier gefunden. Ich habe ja bereits mit Regensburg einige Male am Betze spielen dürfen. Auch wenn das Ergebnis in der letzten Saison souverän für uns aussah (der FCK verlor zuhause mit 0:3, Anm. d. Red.), war es überhaupt nicht souverän. Es war ein hartes Stück Arbeit. Es war immer sehr mühsam, gegen den FCK zu spielen und wir haben uns immer schwer getan. Deswegen passe ich, glaube ich, gut hierher: Ekelhaft verteidigen, hart am Mann sein, das sind Dinge, die mir liegen und darauf freue ich mich. Dass es jetzt direkt ins Trainingslager geht, passt wunderbar. Für mich ist das die perfekte Gelegenheit, die Mannschaft, den Staff und das Team drumherum kennenzulernen."

... seine Stärken: "Ich sehe meine Qualitäten in der Zweikampfführung. Ich bin ein sehr robuster Gegenspieler, der gerne die Zweikämpfe sucht und führt. Ich würde mich schon ein Mentalitätspieler beschreiben. Ich mag es, die Mannschaft heiß zu machen, voranzutreiben und so alles aus ihr rauszuholen."

... seine sportlichen Ambitionen: "Natürlich will ich Spielzeit sammeln. Ich will dem Team helfen, dass wir eine gute und erfolgreiche Saison spielen. Es geht für mich darum, dass wir erfolgreich und so weit oben wie möglich spielen können. Dafür werde ich alles geben. Im Profifußball ist Konkurrenzkampf das A und O. Nur so wird man besser und kann sich steigern. Das ist unser Ziel, daher freue ich mich, dass wir einen guten Konkurrenzkampf haben werden."

Stürmer Terrence Boyd über ...

… die kurze Sommerpause: "Es hat sich kurz angefühlt, aber wir haben ja auch viel Arbeit vor uns, damit wir eine weitere gute Zweitliga-Saison spielen können. Es war dennoch gut, die Akkus etwas aufzuladen. Die Fitness ist sicher nicht mein bester Freund, aber man hat an unseren ganzen Comebacks gesehen, wie wichtig das ist und dass wir darüber Erfolg haben können. Darüber hinaus wollen wir uns auch als Team spielerisch weiterentwickeln. Deswegen müssen wir anscheinend jetzt auch früh wieder anfangen (lacht)."

... eventuelle Neuzugänge und Konkurrenten in der FCK-Offensive: "Natürlich schadet es nicht, wenn du vorne Leute drin hast, die geil drauf sind, Tore zu schießen. Dadurch, dass ich viele Bälle alleine vorne festmachen muss, ist es schon ein cooles Gefühl, wenn du weißt, da ist in gleicher Linie neben dir noch jemand, der dir helfen kann. Und vielleicht ist es auch für mich gut, weil ich dann nicht immer vom Gegner gedoppelt werde."

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Gerrit Schnabel

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