DBB fragt nach

Letzte Fragerunde: Transfers, Scouts, Fans, Flutlicht

Letzte Fragerunde: Transfers, Scouts, Fans, Flutlicht


Kurz vor dem Start in den Weihnachtsurlaub haben die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern im Rahmen der Aktion „DBB fragt nach“ noch einmal die Fragen der Fans beantwortet. Die Vorstandsmitglieder Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt, Teammanager Marco Haber, Pressesprecher Christian Gruber, der neue Merchandising-Leiter Mirco Freudenthaler, Andreas Kafitz vom Stadionbetrieb und der Fanbeauftragte Christoph Schneller standen dafür zur Verfügung.

Mit der aktuellen Ausgabe endet die zuletzt im Zwei-Monats-Rhythmus durchgeführte Aktion „DBB fragt nach“ in der jetzigen Form. Für das Jahr 2013 plant der FCK eine exklusive Fragerunde für Vereinsmitglieder, die bei Weiterführung der bisherigen Variante in direkter Konkurrenz zu dieser stünde.

Das Team von „Der Betze brennt“ bedauert diese Entscheidung aus redaktioneller Sicht und prüft intern die Möglichkeiten für eine eventuelle Fortsetzung von „DBB fragt nach“ in anderer Form. Gleichzeitig aber möchten wir den FCK-Verantwortlichen für die gute Zusammenarbeit bei insgesamt zehn Ausgaben der Online-Fragerunde danken, in denen viele interessante Sachverhalte untersucht und erklärt werden konnten.

Und nun zu den Fragen und Antworten der vorerst letzten Ausgabe von „DBB fragt nach“:

Heiko Münch fragt:
Auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung im Mai wurde das Ablehnen des Schalker Angebots für Kevin Trapp vom Sommer 2011 auch damit begründet, dass die Transfererlöse nicht bzw. nicht komplett beim FCK verblieben wären, sondern zur Deckung der Besserungsscheine hätten verwendet werden müssen. Der FCK hat aber auch durch den kurz darauf folgenden Verkauf von Ivo Ilicevic an den Hamburger SV im August 2011 Transfereinnahmen in nennenswerter Höhe erzielt. Warum stellte sich beim Verkauf von Ilicevic das Problem mit den Besserungsscheinen nicht?

Fritz Grünewalt, Vorstand Finanzen & Unternehmensentwicklung: Hallo Herr Münch! Vielen Dank für Ihre Anfrage bzgl. der beiden Sachverhalte. Zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass es bei derartigen Transfers oder Anfragen zahlreiche vertrauliche Aspekte und Vertragsinhalte gibt und wir auch als Gebot der Seriosität die Wünsche aller Vertragspartner respektieren müssen.
Beide Transfers, der potentielle im Sommer 2011 von Kevin Trapp zum FC Schalke 04 und auch der reale Transfer Ivo Ilicevics Ende August 2011 zum HSV, sind in wesentlichen Teilen nicht vergleichbar. Zum jeweiligen Zeitpunkt der Vorbereitung galten unterschiedliche budgetäre Vorgaben und Auswirkungen. Speziell beim Transfer Ilicevic ist zu beachten, dass dieser am letzten Tag der Transferfrist komplett vollzogen wurde und damit absolute Klarheit über Kader und Budget bis zur Winterpause vorherrschte. Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht darin, dass dieser Transfer mit einigen wichtigen weiteren finanziellen Verpflichtungen einherging, so dass zum Beispiel ein nicht unerheblicher Prozentteil der Transfersumme an den Voreigentümer des Spielers, den VfL Bochum, gezahlt werden musste. Dementsprechend fiel der Transferertrag wesentlich geringer aus, als in den Medien kolportiert.

Christian Folz fragt:
Beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig konnte man beobachten, dass während der gesamten Partie das Flutlicht eingeschaltet war, und das bei strahlendem Sonnenschein. Ist dies eine (in diesem konkreten Fall sehr unsinnige) Vorschrift der TV-Anstalten? Wie viel Strom verbraucht das Flutlicht des Fritz-Walter-Stadions während einer Partie?

Andreas Kafitz, Leiter Stadionbetrieb, Christian Gruber, Pressesprecher/Leiter PR: Im Fritz-Walter-Stadion befinden sich 182 Flutlichtlampen. Die Gesamtleistung beträgt 400 KW, das bedeutet in einer Stunde einen Stromverbauch von 400 KWH.
Das Flutlicht wird auf Anweisung der Sportcast angeschaltet. Diese DFL-Tochter produziert das Basissignal, welches an alle TV-Anstalten verbreitet wird. Ein Grund für das frühe Anschalten ist unter anderem, dass die Sender so gleichmäßige Lichtverhältnisse über die gesamte Produktionszeit haben.

Philipp Mörsdorf fragt:
Wer ist alles beim FCK derzeit als Scout beschäftigt? Und was sind die Aufgabenbereiche der Beschäftigten? Hat sich in der Scouting-Abteilung personell nach dem Abstieg etwas verändert?

Marco Haber, Teammanager Sport: Hallo Herr Mörsdorf, zurzeit besteht die Scouting-Abteilung im Lizenzspieler-Bereich aus insgesamt sieben Personen. Diese sind:

Entwicklung & Spielersichtung: Uwe Fuchs;
Sichtung Spieler & Gegnerbeobachtung: Danny Fuchs;
Chef-Scout: Andreas Fehse;
Innendienst Scouting:Stephan Kling;
Teammanager Sport & Scouting: Marco Haber

sowie zwei freie Scouts für den Raum Berlin/Nord-Osten und Westfalen/Niedersachsen.
Änderungen gab es besonders in der Hinsicht, dass drei Personen dazu genommen wurden, die maßgeblich im strukturellen Aufbau und in der Ausgestaltung professioneller Prozesse die Entwicklung vorantreiben. Dies ist auch eine Hauptaufgabe von Uwe Fuchs. Leider wird er uns aus privaten Gründen zum 01. Februar 2013 wieder verlassen. Auf Grund der gesamten Personalveränderungen im Nachwuchsleistungszentrum wird Frank Lelle in Zukunft wieder im Scouting arbeiten.

Michael Hammerle fragt:
Warum wird auf der Anzeigetafel nicht die Nachspielzeit angezeigt?

Christian Gruber, Pressesprecher/Leiter PR: Hallo Herr Hammerle. Der vierte Offizielle zeigt am Ende der letzten Minute jedes Spielabschnitts die vom Schiedsrichter übermittelte Nachspielzeit an. Diese Anzeige ist aber keine exakte oder definitive Angabe der nachzuspielenden Zeit. Der Schiedsrichter kann und darf dies nach eigenem Ermessen verlängern oder auch verkürzen. Daher ist eine Anzeige der Nachspielzeit oder der Spielzeit über die 90 Minuten hinaus nicht gestattet.

Tom Heck fragt:
Ist es noch geplant, einen neuen Trainer für unsere U23 zu holen oder macht der als Interimstrainer angekündigte Guido Hoffmann auch in der Rückrunde weiter?

Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender: Hallo Herr Heck, ich gehe davon aus, dass sich Ihre Frage mit der Bekanntgabe der Verpflichtung von Konrad Fünfstück erledigt hat.

Kevin Wiegele fragt:
Wäre es denn möglich, dass bei den Trainingszeiten auf der FCK-Homepage noch angegeben wird, auf welchem Platz die Mannschaft trainiert? Ich schaue den Jungs gerade in den wärmeren Monaten gerne mal beim Training zu, finde jedoch den Zaun am Platz zwei hinter der Osttribüne sehr nervig. Vermutlich wird die Platzwahl auch oft kurzfristig entschieden, was jedoch in der heutigen Zeit kein Problem darstellen sollte, da ja auch die Verschiebung von Trainingszeiten meistens recht zügig kommuniziert wird - ggf. auch als Anregung für den Relaunch der FCK-Homepage.

Christian Gruber, Pressesprecher/Leiter PR: Hallo Herr Wiegele, leider ist dies nicht möglich, da das Trainerteam dies erst direkt nach der Begehung der Plätze und der Abstimmung der exakten Trainingsinhalte bestimmt. Dies ist auch für andere FCK-Abteilungen häufig mit viel erzwungener Flexibilität verbunden, so wissen die Greenkeeper auch erst mit Trainingsbeginn, welchen Platz sie am jeweiligen Tag bearbeiten und pflegen können. Die Entscheidung obliegt aber natürlich dem Cheftrainer und ergibt sich aus der Trainingssteuerung.

Marc Haber fragt:
Wie kann es sein, dass die gewählte FCK-Fanvertretung zum Stimmungsboykott aufruft und der Trainer auf der Pressekonferenz dagegen ist? Spricht man sich da nicht ab?

Christian Gruber, Pressesprecher/Leiter PR: Hallo Herr Haber! Trainer und Spieler wurden von der Aktion informiert. Dennoch haben auch sie ein Recht auf eine eigene Meinung. Unser Cheftrainer hat sich gewünscht, dass seine Mannschaft von ihren Fans 90 Minuten unterstützt wird, weil er der Ansicht ist, dass seine Spieler diese Unterstützung benötigen, um erfolgreich zu sein. Dies drückt eigentlich eine ungeheure Wertschätzung aus. Letztlich hat es uns alle gefreut, dass die Aktion im Fritz-Walter-Stadion derart eindrucksvoll, öffentlichkeitswirksam und besonders friedlich abgelaufen ist. Jetzt bleibt zu hoffen, dass sie langfristig Wirkung zeigt.

Nils Becker fragt:
Nachfrage zur letzten Runde an Herrn Grünewalt: Wann wurde die „tatsächliche Verständigung“ des FCK mit dem Finanzamt geprüft und wann trat eine Verjährung ein?

Fritz Grünewalt, Vorstand Finanzen & Unternehmensentwicklung: Sehr geehrter Herr Becker, wir sind der Ansicht, dass diese Frage im Zusammenhang mit der letzten Online-Fragerunde abschließend beantwortet wurde und können hierzu keine neuen Angaben machen.

Karl-Heinz Rudolph fragt:
Warum kann man bei Engelhorn keine Autogrammkarten und/oder unterschriebene Artikel wie z.B. Wimpel oder Poster bestellen? Ist das ggf. für die Zukunft vorgesehen? Wenn ich Fanartikel kaufe, muss ich immer zwei Mal Porto zahlen.

Mirco Freudenthaler, Leiter Merchandising: Hallo Herr Rudolph, aktuell sind Autogrammkarten und signierte Artikel kein offizieller Bestandteil unseres Fanartikel-Kataloges und daher nur direkt über uns zu bestellen und nicht über den Onlineshop, den Engelhorn für uns betreibt. Wir planen und prüfen, ob wir zukünftig die schon signierten Autogrammkarten über unseren Onlineshop anbieten. Unterschriebene Trikots und Poster werden wir aber weiterhin nur vor Ort und auf Anfrage vertreiben. Die Versandkosten werden bei jeder neu ausgelösten Bestellung fällig und betragen bei Rechnungs- und Kreditkartenzahlung 4,90 Euro. Bei einer Nachnahmebestellung zahlt der Kunde 4,40 Euro an Engelhorn und 2,00 Euro Übermittlungsentgelt bei der Zustellung direkt an DHL.

Alfred Escherle fragt:
Für das kommende Trainingslager in Belek/Türkei hat der FCK ein Testspiel gegen Red Bull Salzburg angekündigt. Der Gegner verkörpert für große Teile der Fangemeinde die schlimmsten Auswüchse der hemmungslosen Vereinnahmung des Fußballsports als Marketinginstrument und die Paarung wird von vielen Fans als völlig inakzeptabel empfunden. Bei anderen Vereinen wurden in der Vergangenheit Testspiele gegen die Red-Bull-Vereine Salzburg und Leipzig nach Fan-Protesten abgesagt. Meine Fragen: Wer ist für diese Ansetzung verantwortlich? Gibt es noch Möglichkeiten, das Spiel abzusagen?

Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender: Hallo Herr Escherle, unser Cheftrainer Franco Foda hat Erfahrung mit Trainingslagern in der Türkei und dem entsprechenden Agenten, der sowohl das Hotel, als auch die Spiele vor Ort vermittelt und organisiert. Er nennt ihm die gewünschte Stärke des Gegners und der Agent stellt die Kontakte zu anderen Vereinen vor Ort her und vereinbart die Spiele. Für uns sind hierbei ausschließlich sportliche Anforderungen von Bedeutung.

Jan Schwoll fragt:
Am 19. November 2012 zeigte Sat1 eine „Focus TV“-Reportage mit dem Titel „Risikospiel! Großeinsatz gegen Randale im Fußballstadion“. Dabei ging es um das Auswärtsspiel des FCK in Köln und unsere Fans wurden aus meiner Sicht als ein asozialer Mob dargestellt. War den FCK-Verantwortlichen der Inhalt dieser Reportage im Vorfeld bekannt? Und welche Schritte hat der Verein ggf. unternommen, um gegen eine solch unseriöse, manipulative (Auswahl der Bilder, Kommentierung des Fan-Verhaltens) Berichterstattung vorzugehen?

Christian Gruber, Pressesprecher/Leiter PR: Hallo Herr Schwoll. Der unsägliche Beitrag ist uns bekannt und die beteiligten Redakteure wurden von uns nach Versendung kontaktiert. Weder wurden wir vom Sender noch vom 1. FC Köln noch von der Polizei im Vorfeld über den Dreh informiert. Der Beitrag ist zudem leider presserechtlich nicht angreifbar, da er an vielen Stellen - wie heutzutage immer häufiger in Print, Online und anderen Medien - kommentierend wird und sich zudem auf den unterlegten „Bildbeweis“ verlässt. Im Zusammenhang mit der in den letzten Monaten schier unerträglich gewordenen Diskussion um vermeintliche Gewalt im Stadion, sind in allen entsprechenden Medien derart untragbare Beiträge verfasst worden, dass man sich fragen muss, wie wir es in den vergangenen Jahren lebendig aus den deutschen Stadien geschafft haben. Leider fehlt aber an fast allen Stellen eine wirksame Handhabe gegen diese Beiträge und es liegt zudem in der Natur aller Boulevard-Medien oder dieser reißerischen Reportagen, sich nicht sonderlich um Objektivität zu kümmern, sondern eine möglichst plakative Wirkung zu intendieren.
Hier gibt es keine sinnvolle Art und Weise, gegen solche Beiträge vorzugehen, soweit diese nicht presserechtlich angreifbar sind. Es obliegt letztlich jedem aufgeklärten Bürger selbst, sich ein richtiges Bild zu machen und solche Beiträge als den Unsinn zu entlarven, der sie sind. Dass dies häufig nicht so klappt, ist eine andere Geschichte...

Marc Haber fragt:
Wann werden die grünen Pfosten vor der Westkurve entfernt, an denen das alte Fangnetz befestigt war? Diese haben außer Lautsprecher zu halten anscheinend keine Funktion. Eine Verbesserung der Sicht wäre meiner Meinung nac,h dem Befestigen von Lautsprechern vorzuziehen.

Christoph Schneller, Fanbeauftragter: Hallo Marc, vielen Dank für deine Frage. Nach dem Abbau des Fangnetzes haben wir geprüft, inwiefern es eine Alternative zur Aufhängung der Lautsprecher gibt. Die einzige alternative Anbringungsmöglichkeit bestünde unter dem Dach, was aber mit einem sehr hohen Aufwand und vor allem Kosten verbunden ist. Daher ist es momentan nicht geplant, die Pfosten zu entfernen.

Max Linn fragt:
Was wird aus Chadli Amri, der im Sommer 2011 unter Trainer Marco Kurz ausgemustert wurde, danach ausgeliehen und seither verletzt ist? Bekommt er eine neue Chance oder wird er den Verein im Winter bzw. Sommer verlassen?

Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender: Sehr geehrter Herr Linn, Chadli Amri ist nach wie vor im Aufbautraining und deswegen ist bisher noch keine Entscheidung über seine sportliche Zukunft gefallen.

Tom Heck fragt:
Gibt es neue Möglichkeiten, Jugendspieler aus der Umgebung oder aus dem Saarland zu scouten und zum FCK zu holen, damit diese nicht z.B. nach Bremen wechseln? Es ist nämlich schon interessant, wie viele Spieler aus unserer Region in Bremen, Berlin oder auch in Bayern spielen.

Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender: Hallo Herr Heck, dies liegt in erster Linie an der Anzahl von Scouts der Bundesligavereine, die mittlerweile praktisch in jedem Bundesland einen oder mehrere Scouts haben. Wir beim FCK müssen durch die Chancen, die junge Spieler bei uns haben, punkten und unser Netzwerk in der nahen Umgebung noch besser ausbauen. Dann können wir, hoffentlich mit einem neuen und modernen Nachwuchsleistungszentrum, die Spieler für uns begeistern.

Stefan Fuchs fragt:
Besteht die Möglichkeit, legendäre FCK-Spiele wie etwa gegen Bayern oder Barcelona auf DVD zu veröffentlichen? Von anderen Vereinen gibt es teilweise solche DVDs und auch der FCK hatte ja mal das Herzblut-Finale gegen Köln 2008 auf DVD gepresst.

Christian Gruber, Pressesprecher/Leiter PR: Sehr geehrter Herr Fuchs, grundsätzlich besteht die Möglichkeit, von solchen Spielen die entsprechenden Rechte zu erwerben und die Mitschnitte dann zu vertreiben. Allerdings sind speziell bei den „alten Spielen“ häufig weder gute Mitschnitte erhalten, noch ist die Rechtefrage hier abschließend geklärt. Wir prüfen regelmäßig und schauen, ob sich solche Produkte rechnen. Bisher ist aber noch kein Modell gefunden worden, bei dem Aufwand und Ergebnis in einem vernünftigen Verhältnis standen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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