Saisonvorschau 2012/13

Packt der FCK den sofortigen Wiederaufstieg?

Packt der FCK den sofortigen Wiederaufstieg?

Trainer Franco Foda und die Neuzugänge wollen zusammen mit den verbliebenen Teufeln den FCK wieder nach oben schießen. Ob es gelingt?

Wo landet der 1. FC Kaiserslautern in der neuen Saison? Auch auf die Gefahr hin, mal wieder daneben zu liegen: Die Redaktion von „Der Betze brennt“ wurde zur Prognose gebeten - und fragt nach Euren Tipps!

Sebastians Vorschau:

Interessant - wenn man 18 verschiedene Experten fragt, auf welchem Tabellenplatz der 1. FC Kaiserslautern die Saison beendet, bekommt man teilweise 18 verschiedene Aussagen. Vom direkten Wiederaufstieg bis zum Durchmarsch in die 3. Liga scheint also alles möglich zu sein.

In der Lautrer Fanszene hält sich nach der schrecklichen Vorsaison natürlich noch die Skepsis. Doch nach dem Transfer von Stürmer Mohamadou Idrissou und der knappen Niederlage gegen die Bayern macht sich dort auch verhaltener Optimismus breit - auch ich sehe den FCK eher in der oberen Tabellenhälfte. Der Start könnte holprig werden, aber wenn die qualitativ nicht schlecht besetzte Mannschaft steht und sich eingespielt hat, ist ein „nach oben schielen“ durchaus möglich. Es muss allerdings alles funktionieren, damit am Ende der Saison der Aufstieg steht. Auch die in diesem Jahr nicht allzu beängstigend erscheinende Konkurrenz macht ein bisschen Hoffnung.

Ein weiterer Hoffnung machender Grund ist der dieses Jahr gut bestückte und prominent besetzte Sturm: Der angesprochene Idrissou, Albert Bunjaku, Ilian Micanski und Itay Shechter sind für die zweite Liga deluxe. Wenn diese Stürmer vom Mittelfeld besser als letztes Jahr bedient werden, Jan Simunek in der Innenverteidigung die Saison durchspielen kann und sich die jungen Eigengewächse freischwimmen, wäre zumindest eine Grundlage für eine erfolgreiche Saison gelegt und Platz 4 bis 6 drin. Mehr eben nur, wenn dies über 34 Spieltage klappt und die Konkurrenz schwächelt.

Meine Prognose: Platz 5 nach einer Saison mit deutlich besserem und ehrlicherem Fußball als in der letzten Saison.

Markys Vorschau:

Wenn man dem Votum der 18 Zweitliga-Trainer Glauben schenkt, dann bestreitet Kaiserslautern ab August 2013 wieder Punktspiele gegen Bayern, Gladbach und Schalke. 16 Trainer haben den FCK auf dem Aufstiegs-Zettel. Nur die Hertha wird trotz Michael Preetz und Sandro Wagner noch höher eingeschätzt (17). Köln kommt auf 15 Nennungen, die Löwen auf 13 und St. Pauli auf 9.

Würde man die Anhänger der Roten Teufel fragen, fiele die Prognose für den eigenen Verein wohl nicht so wohlwollend aus. Einige würden vielleicht antworten: „Ganz ehrlich, darüber will ich im Moment noch gar nicht nachdenken.“

Jeder, der am Montag den Berg hochsteigt, wird die jüngsten Negativrekorde noch nicht abgeschüttelt haben. Vier gewonnene Spiele. 24 Tore. 16 Mal torlos. In den letzten zwölf Heimpartien kein einziger Sieg.

„Der FCK ist ein besonderer Verein und hier muss man besonderes leisten“; „als FCK sollten wir uns hohe Ziele stecken“; „wir müssen auf dem Betzenberg wieder eine Macht werden“ - die Aussagen von Franco Foda sind gut gemeint, aber man hört sie derzeit wie durch Watte, trotz der kräftigen Stimme des neuen FCK-Trainers. Es gab einfach zu viele Schwüre, Kampfansagen, Beteuerungen in den vergangenen Monaten.

Foda hat mit den FCK-Machern Kuntz, Haber, Lutz, Lelle und Ehrmann zusammengespielt und Schlachten geschlagen. „Zusammenhalt kann Berge versetzen“ lautet das Saisonmotto. Das Team auf dem Platz gilt es noch zu finden. Die Hierarchie steht - zumindest auf dem Papier. Foda hat Albert Bunjaku zum Kapitän ernannt. Der Neuzugang ist nicht vorbelastet wie seine Stellvertreter Dick und Simunek oder Bugera und Sippel, die den Mannschaftsrat komplettieren.

Ein Anführer ist auch Mo Idrissou. Große Fresse, viel dahinter. Einer, der Reizpunkte setzt. Foda mochte Typen wie ihn schon in Graz. Um aufzusteigen, braucht es Spieler, die den Unterschied machen können. Auf den Außen wird „Der Sam/Ilicevic 2012“ noch eifrig gesucht. Eine weitere „Transferüberraschung“ ist angekündigt.

Ein Heimsieg zum Auftakt könnte das verunsicherte Umfeld beruhigen und gleichzeitig eine gewaltige Energie freisetzen. Der Betze ist ausgedorrt wie lange nicht. Wenn Foda es schafft, ein Team aufs Feld zu schicken, das diesen Namen verdient, dann heißt es frei nach Walt Disney „Die Wüste lebt“.

Meine Prognose: Franco Foda bringt den FCK und den Betze wieder ins Rollen. Idrissou schießt nach Freiburg und Frankfurt auch Lautern in Liga eins.

Thomas' Vorschau:

Die vom Ergebnis her guten Testspiele gegen Augsburg und Bayern dürfen die Sicht auf die neue Spielzeit nicht verblenden: Im Gegensatz zum 1. FC Kaiserslautern befinden sich die beiden Erstligisten noch mitten in der Vorbereitung, es wurde also - unabhängig vom unterschiedlichen Niveau der Mannschaften - nicht mit gleichen Waffen gekämpft. Umgekehrt ähnlich sah es vor fünf Wochen aus, als die Roten Teufel sich zum Beginn der Trainingswochen gegen Gegner wie Niederauerbach oder Idar-Oberstein schwer taten. Testspiele sind eben Testspiele, ihre Aussagekraft ist gering.

Dennoch wäre es wünschenswert gewesen, dass zum Ende der Vorbereitung bereits eine Aussicht auf die anstehende Saison besteht. Gegen Augsburg war eine mögliche Startelf fürs Berlin-Spiel auch schon in großen Teilen zu erkennen, gegen Bayern hingegen wurde erneut der komplette Kader durchgewechselt. Auch Fragen wie die des Mannschafskapitäns oder des Stammtorhüters (auch wenn hier Tobias Sippel sowieso unangefochten ist) hätten ein paar Tage früher beantwortet werden dürfen, um im Team die volle Konzentration auf den Saisonstart zu gewährleisten.

Abgesehen von diesen Details gibt der Blick auf den „neuen FCK“ aber durchaus Grund für Optimismus: Die Neuzugänge stimmen in sportlicher Hinsicht größtenteils, die Abgänge ebenfalls, der neue Trainer Franco Foda hat in Sachen Erfolge, Nachwuchsförderung und Stallgeruch eine positive Vergangenheit. Die Puzzleteile sehen schön aus, aber - und da sind wir am wichtigsten Knackpunkt des vergangenen Jahres - sie müssen auch zusammen passen. Dies wird in den nächsten Wochen die wichtigste Aufgabe der Vereinsführung inklusive Trainerteam bleiben.

In diesem Jahr wird alles vom Saisonstart der Roten Teufel abhängen. Gelingt er, spielt der FCK ganz oben mit, bei einem verkorksten Beginn hingegen ist eine Aufholjagd nicht mehr zu erwarten. Dann würden bei den längst wieder positiv denkenden Fans und auch im Verein selbst die Wunden der vergangenen Saison aufreißen und die Rückkehr in die Erfolgsspur erschweren.

Meine Prognose: So schwer wie dieses Jahr war es schon lange nicht mehr. Eigentlich bin ich mit Blick auf den Kader samt Trainer optimistisch, aber irgendwie schleicht bei diversen Kleinigkeiten der Vorbereitung auch ein ganz komisches Gefühl mit. Vielleicht ein mentales Überbleibsel aus der vergangenen Katastrophensaison? Für die konkrete Prognose hat sich trotzdem der optimistische Teil durchgesetzt: Der FCK steigt auf, entweder als Meister oder in der Relegation!

Und wie ist Deine Meinung zur kommenden Saison der Roten Teufel? Lass es uns im Diskussionsforum wissen und nimm an der zugehörigen Abstimmung* teil - abgerechnet wird am Saisonende!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

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